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Aktuell Schublädle

Gomaringer Kleider-Secondhand beliebter Treffpunkt und Börse

Der Gomaringer Kleider-Secondhand zugunsten der Missionare feierte seinen zehnten Geburtstag

Vier von 20 ehrenamtlichen Helferinnen im Gomaringer Schublädle: Erika Welsch. Sophie Renz, Annette Kist und Angela Schäfer (von
Vier von 20 ehrenamtlichen Helferinnen im Gomaringer Schublädle: Erika Welsch. Sophie Renz, Annette Kist und Angela Schäfer (von links). Foto: Andreas Straub
Vier von 20 ehrenamtlichen Helferinnen im Gomaringer Schublädle: Erika Welsch. Sophie Renz, Annette Kist und Angela Schäfer (von links).
Foto: Andreas Straub

GOMARINGEN. Seit zehn Jahren gibt es das Schublädle, der Gomaringer Kleider-Secondhand. In dieser Zeit hat sich das kleine Häuschen bei der Kirche zu einem beliebten Treffpunkt im Ort entwickelt. Nach wie vor kommt der Verkaufserlös den sozialen Projekten der Gomaringer Missionare zugute. Betrieben wird es von rund 20 ehrenamtlichen Helferinnen. Am Sonntag wurde der Geburtstag kräftig gefeiert. Die Gäste saßen im Garten im Freien, für schlechteres Wetter war ein Zelt aufgebaut.

Außer in den Schulferien ist das Schublädle jeden Mittwoch von 14.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Im früheren »Missionarshäusle« gleich gegenüber der Kirche befindet sich im Erdgeschoss ein Eine-Welt-Laden, in dem Fair-Trade-Produkte wie Kaffee, Tee, Schokolade und Honig verkauft werden. Darüber hinaus gibt es Schmuck und Dekorationsartikel aus Kenia, die zum Teil von jungen Frauen der Mully-Childrens Family selbst hergestellt werden.

Im Stockwerk darüber ist das Second-hand-Geschäft. Vor sechs Jahren wurde es deutlich vergrößert. Mit viel ehrenamtlicher Arbeit kamen über 40 Quadratmeter mehr dazu. Seitdem gibt es Umkleidekabinen. Kleider und Schuhe können schön sortiert angeboten werden. Einen Schal gibt es für gerade einmal 50 Cent, Schuhe für 1 bis 3 Euro. »Wir hängen passende Kleidungsstücke zusammen auf«, erzählte Sophie Renz. Sie kam erst als Besucherin und hilft seit einem Jahr im Schublädle ehrenamtlich mit. »Es gibt immer viel zu tun.« Alle Waren sind gespendet. Weil die Abgabefreude der Gomaringer so hoch ist, wurde kürzlich eine Beschränkung auf einen Wäschekorb pro Person eingeführt. »Manche kommen gleich mit mehreren großen Kisten, so viel können wir aber gar nicht nehmen«, berichtete Renz. Die Sommersachen sind jetzt schon ausgeräumt. Sie gehen in Bananenkartons verpackt nach Öschingen zur Rumänienhilfe Mössingen. Nachgefragt sei besonders die große Kinderabteilung. Auch Frauenkleider gehen gut. Für Männer kaufen oft Frauen ein. Neben Einheimischen kommen Flüchtlinge, aber auch viele osteuropäische Pflegekräfte, die in Gomaringen arbeiten. »Kurz vor 14.30 Uhr haben wir regelmäßig eine Warteschlange und dann gibt es einen Ansturm«, erzählte Renz. Sie selbst kauft gelegentlich auch gebrauchte Kleidung für sich und ihre drei Kinder. Das sei nicht nur günstig, sondern auch ökologisch sinnvoll.

Gerade für die Zuwanderer hat sich das Begegnungs-Café, bei dem es kostenlos Kaffee und Tee gibt, zu einem regelmäßigen und beliebten Treffpunkt entwickelt. »Sie haben ja sonst nicht so viele Möglichkeiten«, sagte Angela Schäfer, die ebenfalls ehrenamtlich mitarbeitet. Während sich die Kinder in der Spielecke aufhalten, können sich die Erwachsenen austauschen.

Das Schublädle verzeichne steigende Umsätze und sei nötiger denn je, betonte Schäfer. Nicht zuletzt, um der Wegwerf-Mentalität entgegen zu treten. (stb)