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Aktuell Corona

Gesamtelternbeirat von Mössingen will keine Tests in Kitas

Die Vertreter der Mössinger Betreuungseinrichtungen wollen, dass die Eltern ihre Kinder daheim selbst testen.

Der Mössinger Gesamtelternbeirat will keine Tests mit Nasenstäbchen in den Kindergärten. FOTO: MURAT/DPA
Der Mössinger Gesamtelternbeirat will keine Tests mit Nasenstäbchen in den Kindergärten. FOTO: MURAT/DPA
Der Mössinger Gesamtelternbeirat will keine Tests mit Nasenstäbchen in den Kindergärten. FOTO: MURAT/DPA

MÖSSINGEN. Eine Testpflicht wie in den Schulen wird es in den Kitas vorerst nicht geben. Die Frage aber, wie mit den Corona-Schnelltests an Kindergartenkindern umzugehen ist, bleibt. Aktuell, sagt der Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Mössinger Kindergärten, Claudius Jähnsch, wird in der Öffentlichkeit verstärkt diskutiert. Und sehr kontrovers: »Auf der einen Seite gibt es Eltern, die sich für einen kostenfreien Test der Kinder aussprechen, und auf der anderen Seite gibt es Eltern, die aus Sorge um ihre Kinder, diese ablehnen.«

Land und Kommunen haben auf jeden Fall schon einmal eine Vereinbarung für flächendeckende Schnelltests für Kinder zwischen drei und sechs Jahren an Kindergärten getroffen. Die Stadt Mössingen erklärte auf Nachfrage, dass sie »gerade dabei ist, eine passende Strategie für die Mössinger Kitas zu erarbeiten«. Sie versichert: »Die Eltern werden selbstverständlich umgehend von uns informiert, sobald wir die Details festgelegt haben.«

Weil das Thema aktuell ist, hat der Gesamtelternbeirat bereits vor Ostern seine Position zur Testung der Kindergartenkinder in einer Stellungnahme der Stadtverwaltung zukommen lassen. Dabei geht es zum einen um die Erzieherinnen und Erzieher. Um ihnen einen möglichst sicheren Berufsalltag zu ermöglichen, »halten wir es für notwendig, die Maßnahmen, die Erwachsene betreffen, voll auszuschöpfen«. Dazu gehöre etwa die Einhaltung der AHA-L Regeln, das Tragen von FFP2- oder medizinischen Masken, die Möglichkeit einer freiwilligen kostenlosen Testung in den Einrichtungen und das Nutzen des Impfangebots.

Lollitest statt Popeltest

Sollten nun die Schnelltests auch in den Kindergärten durchgeführt werden, sind aus Sicht des Gesamtelternbeirats noch einige Punkte zu klären. Der erste betrifft die Kosten: Die Schnelltests müssen den Eltern kostenlos zur Verfügung stehen. Ganz geklärt ist dieser Punkt noch nicht. Das Land jedenfalls wird nur einen Teil der Kosten übernehmen.

Ganz wichtig für den Gesamtelternbeirat: Die Tests müssen auf freiwilliger Basis erfolgen. Und: »Es darf zu keinerlei Diskriminierung derer kommen, die den Test auch weiterhin ablehnen. Daher darf der Test nicht in oder vor der Kita durchgeführt werden.« Weil das Land bisher von Schnelltest-»Angeboten« spricht, geht die Stadt im Moment auch davon aus, dass die Tests freiwillig sein werden. Die Eltern, so die Forderung des Gesamtelternbeirats, sollen ihr Kind selbst zu Hause testen. Das bedeutet: Die Eltern müssen im Vorfeld über die korrekte Durchführung des Tests detailliert informiert und eventuell auch geschult werden.

Die Tests in den Einrichtungen vorzunehmen ist aus Sicht des Elternbeirats nicht praktikabel: »Durch die Wartezeit entsteht vor der Einrichtung ein Rückstau der wartenden Eltern mit ihren Kindern. Hierdurch könnte es zu gruppenübergreifenden Kontakten zwischen Eltern und Kindern kommen.« Das wäre nicht zielführend. Auch sei psychischer Druck auf die Eltern und besonders auf die Kinder, die positiv getestet wurden, zu vermeiden, ebenso wie öffentlicher Druck auf die Eltern, die den Test verweigern.

Eine Testung durch die Erzieherinnen und Erzieher ist für die Elternvertreter keine Option. Sie seien durch die derzeitige Situation beim Empfang der Kinder schon weitestgehend ausgelastet. Das für die Tests abgestellte Personal würde dann bei der Betreuung der Kinder fehlen. Und: »Die Möglichkeit der diskreten freiwilligen Testung zu Hause könnte die Bereitschaft der Eltern zur Teilnahme fördern.«

Wichtig sei die Art des Tests: »Entscheidend ist, ob der Test für Kleinkinder eindeutig zulässig ist. Der sogenannte Popeltest, bei dem ein Stäbchen etwa zwei Zentimeter in die Nase geschoben werden muss, ist hier aufgrund des Alters der Kinder als ungeeignet zu sehen.« Zu bevorzugen wäre ein »Lollitest«, wie er schon in einigen Einrichtungen im Land praktiziert werde. (GEA).