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Feste Corona-Teststelle in Tübingen eingerichtet

Vom Friedhof zum Festplatz: Landkreis weitet Kapazitäten aus. Aber nicht jeder, der will, wird auch getestet

Drive-In-Teststation auf dem Festplatz: Die Ärztin macht einen Abstrich.
Drive-In-Teststation auf dem Festplatz: Die Ärztin macht einen Abstrich. Foto: Philipp Förder
Drive-In-Teststation auf dem Festplatz: Die Ärztin macht einen Abstrich.
Foto: Philipp Förder

KREIS TÜBINGEN. »Stand jetzt, 10 Uhr: 17 Fälle.« Als der Tübinger Landrat Joachim Walter gestern Morgen diese Zahl bekannt gibt, beginnt in der neuen Corona-Teststelle des Landkreises auf dem Tübinger Festplatz gerade die Arbeit. Die Zahl der Autos in der Warteschlange wächst von Minute zu Minute und mit ihr die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende dieses Donnerstags die 17 nicht mehr stehen würde. Abends waren es schon 18.

Bisher war die Anlaufstelle für alle, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollten, das Ärztemobil, das die Leitende Notärztin Lisa Federle mit ihrem Team auf dem Parkplatz des Tübinger Bergfriedhofs betrieb. Doch schon in der vergangenen Woche hatte sich abgezeichnet, dass dessen Kapazitäten nicht ausreichen würden. »Wir haben uns am Sonntag zusammengesetzt und beschlossen, auf dem Festplatz eine feste Station einzurichten«, berichtet die Ärztin.

»Das Ärztemobil hat einen hervorragenden Job gemacht, aber der Andrang war einfach zu groß«, bestätigt Joachim Walter. Während nebenan die Hallen der Familienmesse abgebaut wurden, haben Landkreis und DRK die Teststation aufgebaut. »Für die Hardware, also die Container und die Einrichtung, ist der Kreis verantwortlich, das Rote Kreuz organisiert den Betrieb. Und die Straßenmeisterei hat in kürzester Zeit die Absperrungen aufgebaut.«

Für Martin Gneiting, Rettungsdienstleiter beim DRK, hat die Station den großen Vorteil, dass das Infektionsrisiko für das Personal minimiert ist. Im Moment sind dort ein Arzt, ein Rettungssanitäter und eine Schreibkraft beschäftigt. Bei Bedarf lässt sich das schnell aufstocken: »Wir haben 30 Ehrenamtliche ausgebildet, die wir dort einsetzen können.«

Wer an der Teststelle ankommt, wird am Eingang zunächst abgefangen. Ist er an der Reihe, darf er zum ersten Container, wo er befragt wird. Erst dann kommt er an die eigentliche Station, wo an diesem Morgen eine Ärztin den Abstrich abnimmt. Die Probe wird dann in einem Labor in Ravensburg untersucht. Insgesamt dauert die Prozedur etwa fünf bis zehn Minuten pro Person.

»Nicht anrufen. Wenn wir Ergebnisse haben, melden wir uns«

Nicht jeder, der sich in der Warteschlange einreiht, wird dort auch ankommen. »Getestet wird nur, wer Symptome zeigt und Kontakt zu einem nachgewiesenen Fall hatte oder wer Symptome zeigt und aus einem ausgewiesenen Risikogebiet kommt«, stellt Birgit Walter-Frank klar, die Leiterin der Gesundheitsabteilung im Landkreis. Bis das Ergebnis da ist, kann es einige Tage dauern.

Bis zum Mittwochabend wurden im Kreis Tübingen 267 Personen getestet. »Die Labore sind völlig überlastet«, begründet Lisa Federle die Tatsache, dass nicht jeder getestet wird, nur weil die Nase läuft. »Mehr als 200 haben wir wieder weggeschickt.« Sie und Birgit Walter-Frank bitten auch dringend darum, nicht anzurufen, um nach Testergebnissen zu fragen. »Wenn wir die Ergebnisse haben, meldet sich das Gesundheitsamt so schnell wie möglich.« (GEA)

TESTSTATION CORONAVIRUS

Werktags vier Stunden geöffnet

Die neue Corona-Teststelle im Landkreis Tübingen liegt auf dem Tübinger Festplatz am Ortsausgang Richtung Rottenburg. Besetzt ist sie von Montag bis Freitag von 10 bis 12  und von 16 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 12 Uhr. Getestet wird aber nur, wer Symptome zeigt und entweder Kontakt zu einem nachgewiesen infizierten Menschen hatte oder aus einem der festgelegten Risikogebiete kommt. Um das Verfahren zu beschleunigen, gibt es jetzt einen Vordruck, den sich jeder, der zum Test kommt, ausdrucken und ausgefüllt mitbringen sollte. Er findet sich auf der Internetseite des Landkreises mit den Corona-Informationen. (GEA)

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