TÜBINGEN. Nächste Runde im Sheriff-Streit: Nachdem Boris Palmer im Herbst 2018 auf dem Holzmarkt eine Auseinandersetzung mit einem Studenten hatte, fordert Die Partei Tübingen nun Personenschutz für ihren Oberbürgermeister.
Der Student soll damals eine Bemerkung über den vorbeikommenden Palmer gemacht haben, woraufhin dieser ihm und seiner Begleiterin hinterhergelaufen sei, ihnen den Weg versperrt und Fotos von ihnen gemacht habe. Die Sache schien längst ausgestanden, doch dank den Spaßvögeln der Satirepartei muss sich der Tübinger Gemeinderat jetzt nochmals damit beschäftigen.
Damit der OB »nicht erneut in potentiell gefährliche Situationen« kommen kann, will Die Partei, dass die Verwaltung dem Rathauschef rund um die Uhr Personenschutz zur Seite stellt. Das kostet stolze 15.000 Euro pro Monat, wie aus einer Vorlage hervor geht, die am Donnerstag im Verwaltungsausschuss als Antrag eingebracht werden soll.
Falls die Idee vom Personenschutz keine Mehrheit findet, bietet die Partei noch eine verrücktere Alternative an: Für Palmer könnte auch »eine sichere Landeseinrichtung gebaut werden, wo er Sach- statt Geldleistungen erhält«. Dort soll von 21 Uhr an eine nächtliche Ausgangssperre verhängt werden, damit sich »Tübinger Bürger wieder sicher fühlen können« beziehungsweise damit auch der OB vor den Tübingern sicher ist.
Boris Palmer bezeichnet den Antrag als »Klamauk«. Er werde das im Ausschuss auf den Tisch legen, kein Wort dazu sagen und zur Abstimmung aufrufen, sagte der OB dem GEA und ergänzte: »Wir haben hier ernsthafte Aufgaben.« (GEA)