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Aktuell Ernennung

Ex-Uni-Rektor Bernd Engler ist jetzt Ehrenbürger von Tübingen

Oberbürgermeister Boris Palmer über den Ex-Uni-Rektor: Die Unistadt hat sehr von seinem Kurs profitiert.

»Es gibt eine Urkunde und das Recht, beim Neujahrsemfpang in der ersten Reihe zu sitzen«: OB Boris Palmer und Bernd Engler (rech
»Es gibt eine Urkunde und das Recht, beim Neujahrsemfpang in der ersten Reihe zu sitzen«: OB Boris Palmer und Bernd Engler (rechts) bei der Ehrung. Foto: Joachim Kreibich
»Es gibt eine Urkunde und das Recht, beim Neujahrsemfpang in der ersten Reihe zu sitzen«: OB Boris Palmer und Bernd Engler (rechts) bei der Ehrung.
Foto: Joachim Kreibich

TÜBINGEN. Ein Stratege, der der Uni den richtigen Kurs verordnet. Ein Bauherr, der Tübingen bedeutende Landmarken beschert hat. Ein Uni-Rektor, der Wert auf kritische Begleitung legt: So hat OB Boris Palmer Bernd Engler während dessen 16-jähriger Amtszeit erlebt. Dem 68-Jährigem wurde am Freitag bei einer Feierstunde im Rathaus die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Englers Entscheidungen waren von »großer Bedeutung für die Wissenschafts- und Bildungsstadt Tübingen«, betonte Palmer und verwies unter anderem auf die Erfolge bei der Exzellenzinitiative des Bundes. »Unter seiner Führung wurde Tübingen zu einem Zentrum naturwissenschaftlicher Forschung und Lehre. Davon profitiert die Stadt weit über die Universität hinaus.«

Engler selbst bekannte, er habe eher damit gerechnet, dass er »Strafpunkte« von der Stadt bekommen würde. Schließlich habe es mehr als zehn Jahre gedauert, bis er mit Tübingen warm geworden sei. »So richtig angekommen bin ich erst nach 2006« – da lehrte er schon 14 Jahre Amerikanistik am Englischen Seminar. Außerdem habe er mit ungeduldiger und fordernder Herangehensweise anfangs Schwierigkeiten provoziert. »Das muss ich auf meine Kappe nehmen.« Palmer wiederum ließ durchblicken, dass seine Vorgängerin versucht habe, Engler die Kandidatur fürs Amt auszureden.

Eine Rückkehr nach Freiburg haben Engler und seine Frau Lucie – bis vor Kurzem Lehrerin am Gymnasium in Rottenburg – offenbar nicht mehr im Sinn. Tübingen sei längst zur Heimat geworden, sagte der neue Ehrenbürger.

Der ehemalige Uni-Rektor und jetzige Präsident der Stiftung Weltethos sieht Stadt und Uni als enge Schicksalsgemeinschaft. »Beide sind aufeinander angewiesen.«

Palmer erinnert sich an intensive Diskussionen über Platzbedarf und Schonung von Ressourcen. »Das gehört in Tübingen dazu.« In der Ära Engler habe die Stadt ein nie dagewesenes Wachstum erlebt.

Als Privileg empfindet der OB, dass Engler endlich seine Handy-Nummer rausgerückt hat. In seiner Amtszeit sei die streng geheim gewesen. Alle Versuche, sie irgendwie zu bekommen, seien vergeblich geblieben. (GEA)