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Eschentriebsterben erfordert Holzeinschläge im Rammert

Das durch eine Pilzerkrankung bedingte Eschentriebsterben erfordert Holzeinschläge im Rammert

Ein sichtbar geschädigter Baum: Eschentriebsterben im Rammert.  FOTO: KÖBERLE
Ein sichtbar geschädigter Baum: Eschentriebsterben im Rammert. FOTO: KÖBERLE
Ein sichtbar geschädigter Baum: Eschentriebsterben im Rammert. FOTO: KÖBERLE

KREIS TÜBINGEN. Seit mehreren Jahren beobachten die Forstleute mit großer Sorge die Zunahme der Schäden durch das sogenannte Eschentriebsterben in unseren Wäldern. Die Pilzerkrankung befällt alljährlich die frischen Eschentriebe und bringt damit Jahr für Jahr größere Teile der Eschenkronen zum Absterben.

Die so in ihrer Vitalität geschwächten Eschen geraten dadurch weiter in »Stress« und werden anfälliger gegen Sekundärschäden. Inzwischen werden an befallenen Eschen zunehmend Stammfußnekrosen beobachtet. Diese werden zunächst von außen als Rindenrisse sichtbar und führen im Laufe der Zeit zu starker Holzentwertung. Stark befallene Eschen müssen deshalb eingeschlagen werden, um die Qualität des wertvollen Eschenholzes zu erhalten.

Gefahren durch möglichen Bruch

Ein Schwerpunkt der Schäden im Rammert liegt im Bühlertal und dessen Einzugsbereich. Dort wird in den nächsten Tagen mit dem Einschlag stark befallener Eschen begonnen. Da Eschen in diesem Bereich auch gruppenweise oder kleinflächig mit anderen Laubbäumen zusammen einen Laubmischwald bilden, werden durch den Einschlag auch kleinere Blößen entstehen. Entlang der Waldwege stellen abgestorbene Eschen auch aus Verkehrssicherungsgründen eine Gefahr dar, weil ganze Bäume oder Äste umfallen oder herunterbrechen können.

Außerdem ist der Fällvorgang mit der Motorsäge für die Waldarbeiter oder Forstunternehmer sehr gefährlich, da durch die Erschütterung des Stammes beim Sägen Kronenteile abfallen können. Aus diesem Grund werden, soweit dies möglich ist, für den Escheneinschlag Holzerntemaschinen eingesetzt.

Sofern das anfallende Eschenholz im inneren Stammbereich noch nicht durch Pilze oder Insekten befallen ist, kann es noch problemlos für hochwertige Verwendungen eingesetzt werden. Die Esche lieferte über Jahrhunderte das klassische »Wagnerholz«. Auch heute wird Eschenholz noch überall dort verwendet, wo es auf Elastizität und Biegefestigkeit ankommt. So werden Werkzeugstiele und Sportgeräte bevorzugt aus heimischem Eschenholz gefertigt.

Auch im Möbel- und Innenausbau kommt das dekorative und belastbare Eschenholz gerne zum Einsatz. Holz, das wegen fehlender Dimension oder Qualität nicht für diese Verwendungen geeignet ist, wird als Brennholz abgegeben. (la)