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Eltern appellieren an Mössinger Gemeinderat: »Fairness gegenüber Kindern«

Elternvertreter der Langgass- und der Gottlieb-Rühle-Schule kritisieren Neuorganisation der Schule

Protest vor derLanggass-Schule. Beim neuen Konzept sollen die Dritt- und Viertklässler in die Gottlieb-Rühle-Schule umziehen.  F
Protest vor derLanggass-Schule. Beim neuen Konzept sollen die Dritt- und Viertklässler in die Gottlieb-Rühle-Schule umziehen. Foto: Privat
Protest vor derLanggass-Schule. Beim neuen Konzept sollen die Dritt- und Viertklässler in die Gottlieb-Rühle-Schule umziehen.
Foto: Privat

MÖSSINGEN. Im Vorfeld der Sitzung des Mössinger Gemeinderats am Montag, 22. Februar, ab 19 Uhr in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums haben die Elternvertreter der Schulkonferenz der Gottlieb- Rühle- und der Langgass-Schule mit einem Schreiben reagiert auf die Kritik mancher Eltern an der Neuorganisation beider Schulen (wir berichteten). Insbesondere dass die dritten und vierten Klassen aus der Langgasss-Schule in die Rühle-Schule umziehen, hatte für Unmut gesorgt. Aber auch längere Schulwege für manche Schüler wurden bemängelt.

»Nichts ist so beständig wie der Wandel«, wird der griechische Philosoph Heraklit zitiert. Um dann auf das aktuelle Beispiel einzugehen, das seit rund drei Wochen »in vieler Menschen Munde und Gedanken« sei. Nämlich die über mehrere Monate hinweg entwickelte Neuorganisation, bei der den Kindern ein fortschrittlicheres Bildungskonzept angeboten werden soll, welches top-aktuell sei und in die »heutige Zeit« passe. Das dabei entstandene Schulkonzept wurde den Eltern in den letzten drei Wochen vorgestellt. Dieses wird als offenes »Aufeinander Zugehen« seitens der Schulleitung gesehen, das rein formal nicht hätte erfolgen müssen.

In den vielen Rückmeldungen der Eltern habe sich gezeigt, dass wir Menschen in einem ständigen Widerspruch leben würden: »Zum einen streben wir nach Veränderungen – vor allem, wenn wir damit eine Verbesserung erreichen wollen. Zum anderen fällt es uns schwer, Altbewährtes loszulassen.« Mit diesem Zwiespalt werden die von Eltern vorgetragenen Ängste und Befürchtungen erklärt.

Unterschriftensammlung übergeben

Am Dienstag dieser Woche gab es nun die Übergabe einer Unterschriftensammlung der vor drei Wochen entstandenen Elterninitiative an den Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Michael Lang. Zusätzlich empfing die Schulleitung einen Korb mit vielen »Nasch-Herzchen«, die symbolisieren sollten, dass es den Eltern, Verwandten und Bekannten der Schulkinder eine Herzensangelegenheit war und ist, den Schulkindern Stabilität, Verlässlichkeit und Kontinuität zu geben. Anwesend bei der Übergabe war auch Oberbürgermeister Michael Bulander, der explizit darauf hingewiesen habe, dass es aus seiner Sicht eines Entscheids des Gemeinderates zur Raumnutzung des Gottlieb-Rühle-Schulgebäudes bedarf, der einerseits für das Bildungswohl der Kinder stehe und der andererseits die sinnhafte Nutzung der diesbezüglich zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten als Ziel haben müsse.

Aufgrund der Rückmeldungen bei einer Umfrage im Vorfeld der Unterschriften-Übergabe wisse man, so die Elternvertreter, dass das pädagogische Konzept von der Mehrheit befürwortet wird. Es gebe gute Ideen und Vorschläge aus der Schulkonferenz, die genau die Sorgen der Eltern betreffen, etwa beim Schulweg, der Patenschaften der Kinder untereinander und nicht zuletzt einer Übergangsphase während der Konzepteinführung. Diese Lösungsansätze werden nun der Gesamt-Lehrerkonferenz vorgestellt.

Die Elternvertreter beider Schulen würden nun darauf vertrauen, dass der Gemeinderat bei der Entscheidung über die Raumnutzung des Gottlieb-Rühle-Gebäudes den Weg ebne für zukunftsfähige und individuell auf die Bedürfnisse der Kinder angepasste Lehr- und Lernbedingungen. »Wir vertrauen auf ihren offenen Weitblick und ihre Fairness gegenüber den schwächsten Gliedern der Gesellschaft – unseren Kindern!« (v)