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Eichenprozessionsspinner: Befallene Areale meiden, Nester nicht berühren

Der Eichenprozessionsspinner ist auf dem Vormarsch. Kontakte können für Menschen gefährlich sein

Eichenprozessionsspinner
Eine Raupe des Eichenprozessionsspinners kriecht auf einem Eichenstamm entlang. Foto: Patrick Pleul
Eine Raupe des Eichenprozessionsspinners kriecht auf einem Eichenstamm entlang.
Foto: Patrick Pleul

KREIS TÜBINGEN. In den vergangenen Jahren hat die Population des Eichenprozessionsspinners – auch aufgrund der zunehmend warmen Temperaturen – deutlich zugenommen. Mittlerweile sind fast alle Eichenbestände betroffen, wenngleich der Befall unterschiedlich stark ist. Als wärmeliebende Art bevorzugt der Eichenprozessionsspinner alle Eichenarten, die in besonnten Wäldern oder an Waldrändern wachsen (südlich und westlich exponiert). Es können aber auch einzelne Bäume auf dem freien Feld, in Parks oder in Gärten befallen sein.

Gefährlich für den Menschen ist der Kontakt mit den Spiegel- oder Brennhaaren der Raupen, welche ab dem dritten Larvenstadium (ab Ende Mai) auftreten. Aus diesem Grund sollte der unmittelbare Kontakt mit den Raupen und den Gespinsten, in denen der Anteil der Brennhaare sehr hoch ist, vermieden werden. Der längere Aufenthalt unter befallenen Eichenbäumen sollte ebenso vermieden werden, da die Brennhaare auch durch den Wind verteilt werden. Die größte Gefährdung durch die Brennhaare besteht bis in den späten Herbst.

Der Kontakt mit den Brennhaaren kann unterschiedliche Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems auslösen. So etwa lokale Hautentzündungen mit starkem Juckreiz (dieser klingt nach circa sieben Tagen ab), Entzündung von Augenbindehaut und Auge oder der oberen Luftwege, Allgemeinerscheinungen wie Schwindelgefühl, Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl.

Bei Auftreten von Krankheitserscheinungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Patient sollte dabei von sich aus auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen. Zum richtigen Verhalten gehört das Meiden von befallenen Arealen. Besonders vorsichtig sollten alle Menschen sein, die bereits eine Allergie haben.

Raupen und ihre Gespinstnester sollten nicht berührt werden, denn die Nester können auch Monate nach ihrer Bildung noch Reizungen auslösen. Empfohlen wird sofortiger Kleiderwechsel und ein Duschbad mit Haarreinigung nach Kontakt mit Raupenhaaren. Die Kleidung sollte zur Sicherheit unbedingt gewaschen werden.

Die Bekämpfung ist wegen des Risikos und der nötigen Arbeitstechnik nur von Fachleuten auszuführen. Die mechanische Bekämpfung, wie Absaugen oder Abbrennen der Gespinste und Raupen, erfolgt gegebenenfalls gezielt an Einzelbäumen von denen eine Gefahr für den Menschen ausgeht. (a)