MÖSSINGEN. Viele sind mit großen Rolltaschen gekommen und warten nun, bis sie dran sind und sie füllen können. Immer wieder gibt Ilse Gräf, zweite Vorsitzende der Mössinger Tafel, Anweisungen, wo wer zu stehen hat. Sie und ihr Team haben sich trotz hoher Infektionszahlen entschieden, die Tafel wieder wöchentlich zu öffnen. Der Grund ist, dass der Bedarf so groß ist. Hohe Energiepreise, eine Inflationsrate von fast fünf Prozent und hohe Lebensmittelkosten machen vielen das Leben schwer. Viele Familien kommen deshalb zur Tafel, aber auch alte Menschen. Oft stehen insbesondere alleinstehende, alte Frauen finanziell sehr schlecht da. Auch wenn sie dazu berechtigt wären, beantragen einige kein Wohngeld, weil sie zu scheu sind oder nichts von diesen Möglichkeiten wissen.
Es kämen auch neue Leute, erzählt Gräf, die schon viele Jahre bei der Tafel arbeitet. Für ihr Helferteam würde sie sich auch neue Gesichter wünschen. Sie seien ganz wenige, die unter 70 sind, so Gräf. Außerdem haben einige ihrer Fahrer sie verlassen. Allerdings freut sich Gräf über eine positive Erneuerung: Die Tafel hat eine neue Bäckertheke, die leicht zu reinigen ist.
Noch etwas ist nun anders als in früheren Jahren: Man kann sich nicht aussuchen, was man möchte. Die Kunden bekommen Tüten mit Grundnahrungsmitteln, Frischwaren, Obst und Gemüse. Die Waren wurden von den Tafelmitarbeitern gesammelt und vorverpackt. Von nun an soll die Tafel wieder regelmäßig dienstags und freitags sein. (GEA)