TÜBINGEN. Den Sommer über wächst und gedeiht eine Cannabispflanze in der Tübinger Altstadt. Das etwa zwei Meter hohe Gewächs, vermutlich bereits erntereif, bleibt an der stark frequentierten Langen Gasse wochenlang unbemerkt, bis ein aufmerksamer Passant dem GEA einen Hinweis gibt.
Eine Anfrage bei der Stadt Tübingen führt schließlich dazu, dass die kommunalen Servicebetriebe, also die Stadtgärtner, die Hanfpflanze am Freitagmittag umgehend entfernen, wie eine Pressesprecherin mitteilt. Ob es sich um Wildwuchs oder gezielte Anpflanzung handelt, bleibt unklar. Und ob es sich um einen Einzelfall handelt, konnte ebenfalls nicht beantwortet werden.
Ermittlungen folgen keine: Wie die Tübinger Pressestelle mitteilt, wird keine Anzeige bei der Polizei erstattet, »da diejenige Person, die die Pflanze dort vermutlich eingepflanzt hat, nicht zu ermitteln ist«.
Auch Martin Fahrner, Direktor und Leiter des Wilhelmsstifts, in dem auch Studenten untergebracht sind, hat keine plausible Erklärung dafür, wie die Cannabispflanze unmittelbar an der Hauswand so lange unentdeckt wachsen konnte. »Das hat bestimmt irgendein Scherzbold gemacht. Gestalterisch können wir da nichts machen, weil die Straße von der Stadt gepflegt und bepflanzt wird.« Grundsätzlich sind Langen Gasse und die Collegiumsgasse von der studentischen Szene bis tief in die Nacht geprägt. »Vielleicht hat jemand einfach seine Kreativität damit ausgelebt«, meint Direktor Fahrner scherzhaft. (GEA)