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Aktuell Würdigung

Botschaft aus Saint-Julien-en-Genevois

Partnerstadt erinnert an den kürzlich verstorbenen Mössinger Bürgermeister Hans Auer

Initiatoren der Städtepartnerschaft St.-Julien-en-Genevois mit Mössingen: Hans Auer (links) und André Duval bei der Feier zum 25
Initiatoren der Städtepartnerschaft St.-Julien-en-Genevois mit Mössingen: Hans Auer (links) und André Duval bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen. FOTO: MEYER
Initiatoren der Städtepartnerschaft St.-Julien-en-Genevois mit Mössingen: Hans Auer (links) und André Duval bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen. FOTO: MEYER

MÖSSINGEN. Am 4. Juli, kurz vor seinem 81. Geburtstag, ist Hans Auer gestorben. Der langjährige Mössinger Bürgermeister war bekannt für sein soziales Engagement, seinen Fleiß und seinen Humor. Die Nachricht von seinem Tod wurde auch in Frankreich mit großer Anteilnahme aufgenommen.

Gebhard Staib, der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Mössingen, hat eine Nachricht von André Duval erhalten. Der ehemalige Kantonspräsident von Saint-Julien-en-Genevois hat zusammen mit Auer die Partnerschaft geschmiedet. In seiner Würdigung erinnert er daran: »Wenn er diese Partnerschaft wollte, dann deshalb, weil er davon überzeugt war, wie wichtig es ist, die Bürger beider Länder zusammenzubringen, um gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und den Frieden zu sichern. Das europäische Projekt war für ihn eine notwendige Perspektive. Er setzte seine ganze Kraft ein, um diese Städtepartnerschaft zu einem Erfolg zu machen.«

Auer habe »mit beispielhafter Freundlichkeit« gleich beim ersten Treffen im Quenstedt-Gymnasium im Jahre 1988 überzeugt. »Er verstand es auch, sich an unsere spezielle Organisation als Gemeindeverband anzupassen, was, man muss es eingestehen, eine seltene Ausgangslage für ein Vorhaben dieser Art darstellte.«

Erbe und Verpflichtung

Die Feierlichkeiten der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde in Mössingen wie auch in der Haute-Savoie waren Gelegenheit für große Freundschaftsfeiern, schreibt Duval. Auch danach blieb es herzlich. »Nach wenigen Jahren bereits schätzte man, dass mehr als 2 000 Menschen von Familien aus dem anderen Land aufgenommen worden waren, manchmal mit Verständigungsschwierigkeiten, die aber immer durch die Freundschaft behoben wurden.«

Duval schätzte Auer als »großartigen Organisator und unvergleichlichen Moderator«. »Er lud uns zu all den Ereignissen ein, die für seine Stadt wichtig waren: ein neues Gebäude, eine Ehrung, auch eine Pensionierung. Auf diese Weise integrierte er uns in das Leben von Mössingen, als ob wir zur selben Familie gehörten.«

Sehr betrübt habe man seinen Kampf gegen die Krankheit verfolgt und eigentlich gehofft, dass er an den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen teilnehmen könne. Sie hätten am 9. Mai dieses Jahres stattfinden sollen und mussten wegen Corona auf später verschoben werden.

Duval und seine Mitstreiter betonen: Man sei es Auer schuldig, sich »mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass dieses Projekt weitergeführt wird und dass es uns gelingt, dieses Bestreben, unsere Völker in Freundschaft wieder zu vereinen, an die neuen Generationen weiterzugeben.«

Der ehemalige Präsident des Kantons sieht Auers Wirken als beispielhaft. »Seien Sie sicher, Ihre Arbeit wird fortgesetzt und wir werden uns anstrengen.« (GEA)