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Baustelle auf Bosch-Gelände in Kusterdingen kontrolliert: 16 Arbeiter illegal beschäftigt

Der Zoll kontrollierte 100 Arbeiter auf einer Großbaustelle im Gewerbegebiet in Kusterdingen.
Der Zoll kontrollierte 100 Arbeiter auf einer Großbaustelle im Gewerbegebiet in Kusterdingen. Foto: Zoll
Der Zoll kontrollierte 100 Arbeiter auf einer Großbaustelle im Gewerbegebiet in Kusterdingen.
Foto: Zoll

KUSTERDINGEN. Ermittler des Hauptzollamts Ulm haben heute im Raum Reutlingen zahlreiche Fälle von Schwarzarbeit aufgedeckt. Die Kontrolle war Teil einer  Offensive, bei der Baustellen mit überwiegend ausländischer Beteiligung unter die Lupe genommen werden, da diese stärker reguliert sind, sagte Zollamt-Pressesprecher Hagen Kohlmann dem GEA. In den kommenden Wochen sollen weitere Schwerpunktaktionen folgen.

Im Fokus stand am Mittwoch eine Großbaustelle auf dem Areal der Firma Bosch in der Markwiesenstraße im Gewerbegebiet in Kusterdingen. Dort wird derzeit an einem großen Bürogebäude gearbeitet. »Wir können bestätigen, dass die Zollbehörde gegen 8 Uhr, auf dem Bosch-Betriebsgelände bei einer Fremdfirma eine Routineüberprüfung durchgeführt hat«, sagte ein Sprecher des Unternehmens. »Bosch war jedoch nicht Gegenstand dieser Überprüfung. Mitarbeiter haben die Zollbeamten vor Ort unterstützt«, betonte er. 

Mehr als 100 Arbeiter kontrolliert

Auf besagter Baustelle wurden mehr als 100 Arbeiter von rund 30 Beamten kontrolliert. Bei 16 von ihnen bestand der Verdacht, illegal beschäftigt zu sein, weil die aus Bosnien stammenden Bauarbeiter keine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis besessen haben sollen. Dieser Verdacht habe sich mittlerweile bestätigt, heißt es aus dem Zollamt. Das Ausländeramt und die Polizei wurden eingeschaltet. »Wir waren überrascht, dass wir so viele Treffer gelandet haben«, so Kohlmann. Das seien alles Fälle von klassischer Schwarzarbeit. Außerdem leiteten die Beamten gegen drei Beschäftigte ein Verfahren wegen Scheinselbstständigkeit ein.

Die Ermittlungen werden sich laut Kohlmann über Wochen hinziehen. »Wir müssen unten anfangen und die Kette nach oben abarbeiten«, sagt er. Im Baugewerbe werde allerdings viel mit Subunternehmern gearbeitet, deshalb seien diese Ketten aufwendig nachzuvollziehen. Ganz unten stehen die Beschäftigten. Solche, die illegal arbeiten, kämen am glimpflichsten davon, härter trifft es deren Arbeitgeber. Der Auftraggeber des Bürogebäudes kommt als letztes. »Derzeit kann man aber nicht davon ausgehen, dass er eine Verantwortung trägt«, sagt Kohlmann. Der wüsste womöglich nicht einmal, wer dort genau arbeitet. (GEA)