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Baulücken in Tübingen: Palmer droht mit förmlicher Anhörung

Tübingen möchte die Baulücken im Stadtgebiet schließen. Boris Palmer hatte 240 Briefe verschickt und die Eigentümer darauf aufmerksam gemacht, dass ihnen womöglich Bußgeld droht. Ein Fünftel hat darauf nicht reagiert

Boris Palmer
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, aufgenommen bei einem Interview. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, aufgenommen bei einem Interview. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv

TÜBINGEN. Wer Palmers Aufforderung ignoriert und nicht beantwortet hat, soll davon keinen Vorteil haben, sagen die Verantwortlichen im Rathaus. Diese Eigentümer müssen damit rechnen, dass ihnen demnächst ein Schreiben mit einem förmlichen Anhörungsverfahren zugeht.

550 Baulücken im Stadtgebiet, die praktisch sofort mit Wohnhäusern bebaut werden könnten, hieß es anfangs. Nach einer Überprüfung des Katasters blieben 240 übrig. OB Boris Palmer hat Anfang des Jahres Mahnschreiben verschickt, auf mögliche Folgen aufmerksam gemacht, aber auch Unterstützung und Beratung angeboten. 37 Eigentümer haben erklärt, dass sie bauen und die jeweilige Lücke schließen wollen.

Palmer beurteilt den bisherigen Verlauf als positiv. Er sei von vornherein davon ausgegangen, dass ein größerer Teil zunächst einmal die Antwort verweigert. Ein Drittel der Adressaten hat allerdings auch erklärt, dass sie nicht bauen wollen. Einige dieser Eigentümer haben auch gleich einen Anwalt eingeschaltet.

Im Gemeinderat ist Palmers Haltung umstritten. Während der OB in der Diskussion von Anfang an Bußgelder und sogar eine mögliche Enteignung ins Spiel brachte, erscheint CDU, FDP und TÜL der Kurs zu hart. Sie hätten den Brief der Verwaltung an die Eigentümer weniger scharf formulieren wollen. (GEA)