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»Absolut notwendiger Neubau« des DRK Tübingen mit einem Festakt gefeiert

Tübinger DRK feiert neuen Rot-Kreuz-Campus im Steinlachwasen mit einem Tag der offenen Tür und vielen lobenden Worten

Groß, hell, mit viel Licht und vielen Räumen ist der neue DRK-Campus am Samstag mit einem Festakt offiziell gefeiert worden.
Groß, hell, mit viel Licht und vielen Räumen ist der neue DRK-Campus am Samstag mit einem Festakt offiziell gefeiert worden. Foto: Norbert Leister
Groß, hell, mit viel Licht und vielen Räumen ist der neue DRK-Campus am Samstag mit einem Festakt offiziell gefeiert worden.
Foto: Norbert Leister

TÜBINGEN. Viel größer, heller, moderner, offener und auch schöner ist der Rot-Kreuz-Campus im Steinlachwasen in Tübingens südlichem Gewerbegebiet geworden. Am Samstag wurden die neuen Gebäude und Räume der Öffentlichkeit mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt.

2022 war mit dem Abriss des alten Gebäudes begonnen worden, erläuterte Kreisgeschäftsführer Klaus Stock kurz vor dem Festakt zur offiziellen Inbetriebnahme des neuen DRK-Campus. »Vorher stand hier eine alte, marode Baracke, die obendrein auch noch viel zu klein war«, so Stock. Im Frühjahr 2023 fiel der Startschuss für den Neubau, im August vergangenen Jahres konnte die Kreisgeschäftsstelle des DRK einziehen.

Der neue Campus bringt das Rote Kreuz in Tübingen deutlich voran, Architekt Florian Danner war für den Neubau verantwortlich.
Der neue Campus bringt das Rote Kreuz in Tübingen deutlich voran, Architekt Florian Danner war für den Neubau verantwortlich. Foto: Norbert Leister
Der neue Campus bringt das Rote Kreuz in Tübingen deutlich voran, Architekt Florian Danner war für den Neubau verantwortlich.
Foto: Norbert Leister

Die Bauarbeiten wurden alle im laufenden Betrieb erledigt, »wir mussten als Rettungswache auf den Kelternplatz in einen Container umziehen«, berichtete Martin Gneiting. Die enorm wichtige und oftmals lebensrettende Arbeit der Rettungssanitäter wurde dadurch nicht erleichtert, »aber wir sind ja gewöhnt, uns flexibel und schnell auf neue Situationen einzustellen«, so der Rettungsdienstleiter. Nun seien alle Einsatzkräfte froh, mit dem neuen Campus neue moderne räumliche Möglichkeiten zu haben.

»Der Neubau war eine absolute Notwendigkeit«, betonte Lisa Federle am Samstag und erinnerte ebenfalls an den Altbau, der 1978 entstanden ist. Die Büros seien überbelegt gewesen, genauso wie die Schulungs- und Lehrräume. Mit dem Neubau sei alles einfacher, »bequemer, modern, praktisch und liebevoll« geworden, so die Präsidentin des Tübinger Kreis-DRK.

Präsidentin Lisa Federle freute sich zusammen mit den anderen Haupt- und Ehrenamtlichen des DRK über den neuen Campus.
Präsidentin Lisa Federle freute sich zusammen mit den anderen Haupt- und Ehrenamtlichen des DRK über den neuen Campus. Foto: Norbert Leister
Präsidentin Lisa Federle freute sich zusammen mit den anderen Haupt- und Ehrenamtlichen des DRK über den neuen Campus.
Foto: Norbert Leister

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer wunderte sich, dass er als Vertreter der Stadt bei diesem Festakt überhaupt was sagen sollte: »Die Stadt hat ja zur Finanzierung nichts beigetragen.« Aber: Mit dem DRK-Campus »ist ein weiterer wichtiger Baustein für die medizinische Versorgung in der Kommune entstanden«, so Palmer.

Tübingens neuer Landrat Dr. Hendrik Bednarz betonte: »Das Ehrenamt ist ein riesengroßer Schatz, mit dem neuen Gebäude wird hier Haupt- und Ehrenamt verzahnt.« Architekt Florian Danner verwies auf die zahlreichen öffentlichen Erste-Hilfe-Kurse, Schulungen, Impfungen und mehr, die in den Räumlichkeiten im Steinlachwasen 26 durchgeführt werden.

Dementsprechend habe er auch den Eingangsbereich zu dem neuen Gebäude geplant – offen, mit viel Glas, mit Bodenfliesen, die auch in den Innenhof des Gebäudeensembles fortgeführt wurden. Der noch bestehende Altbau sei energetisch saniert worden, in allen Häusern »sieht man wenig Technik«, so Danner. Das sei auch Absicht, denn: »Wir haben hier ein hocheffizientes Lowtech-Gebäude, das mit möglichst wenig Technik auskommt.«

Mitbedacht worden sei bei der Planung zudem, dass »Sie hier im Katastrophenfall die Entscheidungs- und Verantwortungsträger sind«, betonte der Architekt. Selbst, wenn jegliche Kommunikationstechnik ausfalle, könnten die Versorgungsstrukturen hier immer noch erhalten bleiben.

Im Bärenhospital konnten Kinder zusammen mit erfahrenen Rot-Kreuzlerinnen echte Teddybären medizinisch versorgen.
Im Bärenhospital konnten Kinder zusammen mit erfahrenen Rot-Kreuzlerinnen echte Teddybären medizinisch versorgen. Foto: Norbert Leister
Im Bärenhospital konnten Kinder zusammen mit erfahrenen Rot-Kreuzlerinnen echte Teddybären medizinisch versorgen.
Foto: Norbert Leister

Insgesamt 7 Millionen Euro hat der Um- und Neubau, die Sanierung der Leitstelle, die Neugestaltung der Rettungswachen-Einfahrt gekostet, wie Klaus Stock betonte. »Allein durch die Pandemie war die Übernahme der Kosten möglich.« Wie das zu verstehen sei? »Allein durch die riesige Zahl an Schnelltests haben wir während Corona viele Einnahmen erzielt«, sagte der Kreisgeschäftsführer. Und diese Einnahmen fließen zusammen mit rund einer Million Fördermittel vom Land und einigen Darlehen in den neuen DRK-Campus. »Verschärfend kamen die explodierenden Baukosten der vergangenen Jahre hinzu.«

Am Samstagvormittag gab es neben den Grußworten danach auch noch einen Tag der offenen Tür auf dem ganzen Gelände: Vorgestellt wurden die Fahrzeuge aller Dienste und auch Informationen über das Ehrenamt beim Roten Kreuz.

Im neuen Verwaltungsgebäude konnten sich Erwachsene an einer Herdruckmassage probieren, während auf den Freiflächen enorm viel für Kinder geboten war: Bobbycar-Rennen etwa mit Rot-Kreuz-Bobbycars, eine Spielstraße, Wundenschminken, Basteln und ein Bärenhospital warteten auf die Kleinen, wie Anna Pegios vom DRK Tübingen erläuterte.