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300 Demonstranten fordern in Tübingen mehr »Cäsh«

Vom Geschwister-Scholl-Platz zog die Gruppe auf den Marktplatz. Foto: Nadine Sapotnik
Vom Geschwister-Scholl-Platz zog die Gruppe auf den Marktplatz.
Foto: Nadine Sapotnik
TÜBINGEN. Unter dem Motto »Wir brauchen the Cäsh in the Täsh« sind am Donnerstag rund 300 Beschäftigte im öffentlichen Dienst den Aufruf zum Warnstreik von Verdi gefolgt: Die Gewerkschaft fordert für Beschäftigte im öffentlichen Dienst des Landes eine Einkommenserhöhung um fünf Prozent, mindestens aber um 150 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Gruppe zog vom Geschwister-Scholl-Platz auf den Tübinger Marktplatz, wo der Demonstrantenzug mit einer kurzen Kundgebung endete. Dort sprachen Martin Gross, der Verdi Landesbezirksleiter, und Magrit Paal, Mitglied der Verdi Verhandlungskommission und PR-Vorsitzende der Uni Tübingen.

»Die Arbeitgeber haben alle Forderungen bisher abgelehnt. Aber wir brauchen the Cäsh in the Täsh«, sagte Gross. Mit dem Motto »The Cäsh« spielt die Gewerkschaft auf die neue Kampagne des Landes Baden-Württemberg an. Das Land will so Fachkräfte anwerben. Für diese Kampagne habe das Land 21 Millionen Euro ausgegeben, betonte Gross. Im November seien zudem die Einnahmen des Landes um zwölf Prozent gestiegen. »Die Zukunft des Landes steht hier auf dem Platz. Die Kohle ist da. Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen«, sagte Gross.

Belastung durch Pandemie

Durch die Pandemie seien die Problem in der Branche wie durch ein Brennglas noch sichtbarer geworden. »Die Belastungen sind für alle enorm, dafür habt ihr Anerkennung und Respekt verdient«, betonte Gross immer wieder. Auch im Homeoffice seien die Belastungen groß, betonte Magrit Paal. Viele Arbeitnehmer seien in Vorkasse getreten, haben ihre private Geräte und ihren Strom benutzt, um die Arbeit möglich zu machen und sich selbst gesundheitlich zu schützen.

Paal bekam viel Applaus dafür, dass sie betonte, dass Reinhold Hilbers (CDU) hinter den Bergen bei den sieben Zwergen lebt. »Er hat keine Ahnung von unserer Realität«, sagte sie. Der niedersächsische Finanzminister führt die Gespräche um den Tarifstreit als Verhandlungsführer der Bundesländer. Paal erklärte, dass das Verhalten der Tarifgemeinschaft Deutscher Länder skandalös sei. Trotzdem ist sie optimistisch. »Wir können den Streit noch gewinnen, weil heute so viele von euch gekommen sind.« (GEA)