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130 Unfälle wegen Glätte in der Region - Schwerpunkt B27

In der Region kracht es auf glatten Straßen. Es gibt mehrere Verletzte und Schaden im sechsstelligen Bereich. Unfallschwerpunkt ist die Bundesstraße 27.

Vollsperrung der B 27 in Ofterdingen und Umleitung über Mössingen. Foto: Meyer
Vollsperrung der B 27 in Ofterdingen und Umleitung über Mössingen.
Foto: Meyer

OFTERDINGEN/REUTLINGEN. Gefrierender Regen sorgte in Teilen Baden-Württembergs am Montagmorgen für glatte Straßen, Kollisionen und Verkehrsbehinderungen. Alleine im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen ereigneten sich im Berufsverkehr zwischen 5.15 und 9 Uhr rund 130 glättebedingte Unfalle, sagte Polizeipressesprecher Martin Raff dem GEA. »Als das Tauwetter eingesetzt hat, hat sich die Lage etwas stabilisiert.«

Rund ein Dutzend Unfälle hätten Personenschaden zufolge gehabt, der Sachschaden liege ersten Polizei-Schätzungen zufolge im sechsstelligen Bereich. Genau könne man das jedoch noch nicht beziffern, denn am Vormittag seien so viele Unfälle passiert, dass man kaum zum Aufschreiben oder zum Auswerten gekommen sei. »Zeitweise waren 50 Unfälle gleichzeitig offen.« Viele Beteiligte hätten daher länger auf einen Streifenwagen warten müssen.

MIt diesem Touran ist der Unfallverursacher zuerst kollidiert. Foto: Meyer
MIt diesem Touran ist der Unfallverursacher zuerst kollidiert.
Foto: Meyer

B27 bei Ofterdingen zwei Stunden voll gesperrt

Unfallschwerpunkt war die B27. Zwischen Ofterdingen und Bad Sebastiansweiler war die Straße am Vormittag für zwei Stunden in beide Richtungen gesperrt. Grund war ein Verkehrsunfall, der sich gegen 10.15 Uhr im Bereich der Abfahrt zur Kurklinik ereignete, sagte Raff. Nach ersten Ermittlungen der Polizei war ein 62-Jähriger mit seinem Honda, von Ofterdingen kommend, wenige Hundert Meter vor der Klinik-Zufahrt aus noch unbekannter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten. Dort kollidierte er mit dem entgegenkommenden VW eines 70 Jahre alten Mannes, der noch versuchte, nach rechts auszuweichen. 

Rückstau im Hintergrund bei der Ableitung von der B 27 nach Belsen. Foto: Meyer
Rückstau im Hintergrund bei der Ableitung von der B 27 nach Belsen.
Foto: Meyer

Der Honda schleuderte durch den Aufprall gegen die Leitplanken und anschließend wieder in Richtung Fahrbahn. Dort stieß er mit dem Audi eines 69-Jährigen zusammen, ehe er erneut in die Leitplanken krachte. Abschließend kam es noch zum Zusammenprall mit einem entgegenkommenden VW, der von einer 35-Jährigen gelenkt wurde. Alle Beteiligten wurden ersten Erkenntnissen nach leicht verletzt. Außer dem Unfallverursacher mussten alle Personen vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht werdenm. Bis auf ein Auto mussten alle abgeschleppt werden. 

Foto: Meyer
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Mehrere Rettungswagen und Notarzt aus beiden Landkreisen waren im Einsatz. Auch die Polizei hatte zahlreiche Streifenbesatzungen vor Ort. Da eine Vorbeileitung des Verkehrs an der Unfallstelle nicht möglich war, musste der Verkehr während der zweistündigen Vollsperrung in Ofterdingen und über Belsen und Bästenhardt umgeleitet werden. Auf den Strecken durch die Wohngebiete der Stadtteile kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen und Staus.

Lastwagen kollidiert mit Streufahrzeug

Im Berufsverkehr kam es auf der B27 noch zu weiteren Unfällen. Gegen 5.15 Uhr befuhr eine 36-Jährige mit ihrem VW Polo die Bundesstraße in Richtung Balingen. Dabei kam sie kurz vor der Ausfahrt Hechingen Mitte mit ihrem Pkw auf glatter Straße nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen die Leitplanken. Die Fahrerin blieb nach ersten Erkenntnissen unverletzt, der entstandene Sachschaden an den Leitplanken und dem Polo, der abgeschleppt werden musste, beläuft sich auf rund 12.000 Euro.

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Nur kurze Zeit später fuhr der 54 Jahre alte Lenker eines Streufahrzeugs an den Verkehrsunfall heran. Nachdem dieser sein Fahrzeug abgestellt und verlassen hatte, kam es zum Zusammenstoß mit dem Lkw eines 52-Jährigen, der in das Heck des Streufahrzeugs krachte. Der 52-Jährige wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr, die mit vier Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften angerückt war, befreit werden. Der Rettungsdienst, der mit zwei Fahrzeugen und vier Rettern vor Ort war, brachte den Schwerverletzten anschließend in ein Krankenhaus. Der Lkw musste abgeschleppt werden. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 100.000 Euro.

Etwa zeitgleich befuhr die 42-Jahre alte Lenkerin eines VW Polo den Streckenabschnitt zwischen den Anschlussstellen Hechingen-Mitte und Hechingen-Süd. Dabei geriet sie ins Schleudern und touchierte mit ihrem Wagen die rechten Leitplanken. Den entstandenen Sachschaden beziffert die Polizei mit rund 5.000 Euro. Der VV musste abgeschleppt werden.

57-Jährige in Tübingen verletzt

Gegen 5.30 Uhr war eine 57-Jährige mit ihrem Ford Kuga auf der linken Spur der Bundesstraße in Richtung Tübingen unterwegs. In der Abfahrt zur Senke geriet sie mit ihrem Wagen ins Schleudern und krachte zunächst gegen die linke Leitplanke. Dort wurde ihr Wagen abgewiesen und kollidierte in der Folge mit dem auf der rechten Fahrspur fahrenden BMW 120 eines 51-Jährigen. Anschließend rutschte der Ford wieder in die linken Leitplanken. Der BMW wurde gedreht und kam am rechten Fahrbahnrand zum Stehen.

Die 57-Jährige erlitt nach derzeitigem Kenntnisstand leichte Verletzungen. Der Rettungsdienst brachte sie zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus. Beide beteiligten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 40.000 Euro. Aufgrund der Witterungsverhältnisse musste der Streckenabschnitt durch die Polizei und das THW zunächst voll gesperrt werden. Nachdem sie abgestreut worden war, konnte sie kurz nach sieben Uhr für den Verkehr wieder freigegeben werden.

Auto prallt gegen Baum

Verglichen mit den Unfällen in den Landkreisen Esslingen, Zollernalbkreis und Tübingen, gingen die im Kreis Reutlingen verhältnismäßig glimpflich aus. So stürzte beispielsweise eine 26 Jahre alte Radlerin in Reutlingen, wobei sie sich verletzte und deshalb ins Krankenhaus musste. In Dettingen kam ein 36-Jähriger Autofahrer mit seinem VW von der glatten Fahrbahn ab, als er in die Uracher Straße einbiegen wollte. Anschließend prallte er frontal gegen einen Baum. Nach einer medizinischen Erstversorgung vor Ort wurde er ins Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden am Auto beläuft sich auf etwa 5 000 Euro. (GEA/pol) (GEA/pol)