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Aktuell Studie

Tübinger Forscher untersuchen Netzwerk im Kopf

An der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin des Uniklinikums Tübingen startet in Kooperation mit der Klinik für Kinderneurologie Vogtareuth eine Studie zum besseren Verständnis von neuronalen Netzwerken.

Schädigung des Gehirns nach einem Schlaganfall. GEA-ARCHIVFOTO
Schädigung des Gehirns nach einem Schlaganfall. Foto: dpa
Schädigung des Gehirns nach einem Schlaganfall.
Foto: dpa

TÜBINGEN.  Besonderes Interesse gilt hierbei der Fähigkeit des jungen Gehirns, Funktionen in anderen Hirnregionen zu verankern, wenn die hierfür eigentlich zuständigen Areale ausgefallen sind.

Um die Daten von Menschen mit Hirnschädigungen mit denen gesunder Menschen vergleichen zu können, werden gesunde Kontrollpatienten benötigt. Gesucht werden Erwachsene (18 bis 30 Jahre) und Kinder (acht bis 17 Jahre). Die Untersuchung wird von erfahrenen Kinderärzten durchgeführt und besteht aus einer unbedenklichen Magnetresonanztomografie sowie einer neuropsychologischen und motorischen Testung.

Schäden nach Schlaganfall

Die Forscher untersuchen Menschen, die vor der Geburt oder während der Kindheit und Jugend eine Schädigung einer Hirnhälfte erlitten haben, zum Beispiel durch einen Schlaganfall. Sehr häufig haben Menschen nach einer frühen Hirnschädigung motorische Probleme. Das Sprechen und das Lernen funktioniert aber meist bald nach der Erkrankung wieder recht gut. Dies ist ein Unterschied zu Erwachsenen, die dieselbe Erkrankung haben: Das junge Gehirn kommt mit einer Schädigung anscheinend besser zurecht.

In Vorstudien konnte bereits gezeigt werden, dass bei einer sehr frühen Erkrankung beispielsweise die Sprache in die nicht geschädigte Hirnhälfte »verschoben« werden kann. Was die Forscher noch nicht wissen ist, wie dann die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hirnregionen funktioniert und welche Rolle sie bei der Erholung von solchen Hirnschädigungen spielt.

Wenn die Experten besser verstehen, welche Strategien das Gehirn in solchen Fällen anwendet, könnte man vielleicht auch die Therapie von Menschen mit Erkrankungen des Gehirns verbessern. Dazu untersucht das Team aus Wissenschaftlern und Ärzten im Vergleich Personen, die nie eine solche Erkrankung hatten. Anmeldung per Mail.(ukt)

 

lukas.schnaufer@ med.uni-tuebingen.de