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Aktuell Kreis Tübingen

Mehr Mord und Totschlag im Bereich der Tübinger Staatsanwaltschaft

Die Zahl der Kapitaldelikte (Mord und Totschlag) ist 2017 im Bereich der Tübinger Staatsanwaltschaft eklatant angestiegen.

TÜBINGEN. Dies liegt laut Michael Pfohl, dem Leiter der Behörde, allerdings nicht daran, dass es in Tübingen und Umgebung im vergangenen Jahr blutrünstiger als sonst zuging, sondern an Asylbewerbern, die angaben, in ihrem Heimatland, aus dem sie geflohen sind, unter Zwang einen Menschen getötet zu haben. Offenbar versprechen sie sich dadurch, wie Pfohl meint, als Asylbewerber schneller anerkannt zu werden. 

Die Staatsanwaltschaft muss diesen Fällen aber nachgehen, was sehr aufwendig, hochkompliziert und zeitintensiv sei, wie Pfohl erklärt. Es müsse immer zuerst geprüft werden, ob es sich um eine Falschangabe handle oder ob die Aussagen richtig seien. Die Ermittlungen liefen aber oft ins Leere, weil Rechtshilfeersuchen an Länder wie beispielsweise Afghanistan, Gambia oder Nigeria zu nichts führten. Oft müssten deshalb die Verfahren eingestellt werden, was »ein ungutes Gefühl« hinterlasse.

Anstiege bei den Fallzahlen hatte die Staatsanwaltschaft 2017 auch bei Ermittlungsverfahren gegen Jugendliche und Heranwachsende sowie bei Körperverletzungsdelikten zu verzeichnen. (GEA)