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Hilfe für kranke Kinder in Tübingen: Ausgeruht am Krankenbett

Die Stiftung Hilfe für kranke Kinder hat gemeinsam mit ihren Partnervereinen rund 92.000 Euro für neue Elternbetten an der gesamten Tübinger Kinderklinik investiert.

Stellen die neuen Elternbetten an der Kinderklinik Tübingen vor (von links): Isabel Kessler mit Sohn Louis, Anton Hofmann (Förde
Stellen die neuen Elternbetten an der Kinderklinik Tübingen vor (von links): Isabel Kessler mit Sohn Louis, Anton Hofmann (Förderverein für krebskranke Kinder), Tina Kuhn (Verein Lichtblick), Isil Gers (ELHKE) und Thomas Hassel (Stiftung Hilfe für kranke Kinder). FOTO: STÖHR
Stellen die neuen Elternbetten an der Kinderklinik Tübingen vor (von links): Isabel Kessler mit Sohn Louis, Anton Hofmann (Förderverein für krebskranke Kinder), Tina Kuhn (Verein Lichtblick), Isil Gers (ELHKE) und Thomas Hassel (Stiftung Hilfe für kranke Kinder). FOTO: STÖHR

TÜBINGEN. Die Massivholzbetten haben ausgedient. Sie waren nicht nur sehr sperrig und mit einem hölzernen Lattenrost ziemlich unbequem, sondern auch schwierig auszuklappen und zu desinfizieren, sobald sie zerkratzt waren. Für rund 92.000 Euro haben nun die Stiftung Hilfe für kranke Kinder, der Förderverein für krebskranke Kinder und die Elterninitiative Herzkranker Kinder (ELHKE) 83 neue Klappbetten aus Metall für die Tübinger Kinderklinik gekauft.

Eine der ersten Mütter, die die neue Ausstattung erlebt haben, ist Isabel Kessler, die mit ihrem dreieinhalbjährigen Sohn Louis eine Woche lang zu Routineuntersuchungen in der Klinik war. Louis war vor zwei Jahren wegen eines Kurzdarmsyndroms operiert worden. Damals haben er und seine Mutter acht Wochen im Tübinger Krankenhaus verbracht. Und die alten knarzenden Betten haben in einer Situation, die mit schwer kranken Kindern ohnehin angespannt ist, nicht unbedingt für einen guten Schlaf gesorgt, erinnert sich Isabel Kessler. Für ein paar Tage mag das gehen, bestätigt Thomas Hassel, Vorsitzender der Stiftung. »Aber wenn man so lange in einem unbequemen Bett schläft, merkt man das.«

Alle Eltern können in der Klinik übernachten

Die neuen Schlafmöbel haben eine spezielle Federung und nehmen deutlich weniger Platz weg als die alten. Was nicht nur die Freifläche in den Patientenzimmern, sondern auch die Lagerung betrifft. Allen Eltern in der Klinik wird das Übernachten bei ihren Kindern ermöglicht. Entweder im Elternhaus oder direkt am Krankenbett der kleinen Patienten. Bis zum siebten Lebensjahr der Kinder werden Väter und Mütter mit aufgenommen und verpflegt. Das zahlt die Krankenkasse. Die Eltern älterer Kinder müssen sich selbst versorgen.

»Es ist gut, wenn die Eltern im Stationsalltag dabei sind und die Pflegekräfte unterstützen«, sagt Dr. Margret Schill vom Projektmanagement der Stiftung. »Sie lernen dabei auch, wie sie ihre Kinder später zu Hause versorgen können.« Für die Genesung der Patienten spiele es eine große Rolle, wenn die Eltern in die Behandlung integriert sind.

»Ich habe als Studentin noch Sitzwachen gemacht«, erinnert sich Margret Schill. Damals habe man geglaubt, es sei sinnvoller, wenn die Eltern tagsüber da sind, wenn die Kinder das mitbekommen. Mittlerweile ist es selbstverständlich, dass Mutter oder Vater auch nachts ihren kranken Kindern beistehen. Die alten Betten wurden an das DRK gespendet, dessen Logistikzentrum die Möbel in die Ukraine oder nach Ungarn weitergibt. (GEA)