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Rottenburger Bürgermeister möchte Tübinger Landrat werden

Seit vergangenem Jahr ist Hendrik Bednarz Erster Bürgermeister von Rottenburg. Jetzt hat er seinen Hut in den Ring geworfen und frühzeitig angekündigt, sich um die Nachfolge des scheidenden Tübinger Landrats Joachim Walter zu bewerben. Der GEA hat mit ihm über seine Pläne gesprochen.

Hendrik Bednarz. Foto: Rainer Mozer
Hendrik Bednarz.
Foto: Rainer Mozer

ROTTENBURG/TÜBINGEN. Seit September ist er Erster Bürgermeister der Stadt Rottenburg, jetzt will er Landrat für den Kreis Tübingen werden: Hendrik Bednarz, promovierter Jurist, 46 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, SPD-Kreistags-Mitglied.

Seine Entscheidung, sich auf den Posten zu bewerben, der voraussichtlich erst im September frei werden dürfte, kommt frühzeitig. Das weiß er und teilt mit: »Das Amt des Landrats/der Landrätin des Landkreises Tübingen ist zum 1. Oktober 2025 neu zu besetzen. Die Stelle ist zwar noch nicht ausgeschrieben. Dennoch kann ich Ihnen bereits heute mitteilen, dass ich großes Interesse an diesem Amt habe und mich bewerben werde.«

Amtsinhaber geht im Herbst in den Ruhestand

Amtsinhaber Joachim Walter hatte erst vergangenen Dezember seinen Rückzug als Landrat angekündigt. Der 64-Jährige will demnach einen Tag nach seinem 65. Geburtstag in den Ruhestand gehen. Das wäre am 30. September.

Im Gespräch mit dem GEA sagt Hendrik Bednarz jetzt, dass ihn die Aufgabe als Landrat auch deshalb reize, weil »Kreistag und das Landratsamt keine Orte für parteipolitische Auseinandersetzungen sind. Es geht um die pragmatische Lösung konkreter Probleme.« Sollte er vom Kreistag zum Nachfolger von Joachim Walter gewählt werden, wolle er ein Brückenbauer sein und fraktionsübergreifend arbeiten. »Ich werde überparteilich arbeiten und die Aufgabe des Landrats so wahrnehmen, dass ich Städte und Gemeinden im Landkreis unterstütze.«

In finanziell schwierigen Zeiten seien gemeinsame Aufgaben und Strukturen zu hinterfragen und man werde »nicht darum herumkommen, Einsparungen vorzunehmen«. Seine Parteizugehörigkeit spiele bei der Bewerbung eine untergeordnete Rolle, denn die Wahl des Landrates, die im Laufe des Jahres ansteht, sei klar eine Persönlichkeitswahl.

Regionalstadtbahn und bezahlbarer Wohnraum

Bednarz positioniert sich in mehreren Bereichen eindeutig: »Die Regionalstadtbahn muss kommen, dazu bedarf es allerdings eines realistischen Zeitplans. Die Errungenschaften unseres ÖPNVs müssen bedarfsgerecht erhalten bleiben.« Außerdem müsse die Kreisbau Wohnungen bauen und bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Für die Tätigkeit als Landrat bringe er durch seine Laufbahn und Erfahrungen Qualifikationen mit. Bednarz war bereits vier Jahre im Reutlinger Landratsamt beschäftigt, als Leiter des Verkehrs- und Ordnungsamts. Seit 2016 ist er Finanzbürgermeister und seit September 2024 Erster Bürgermeister der Stadt Rottenburg. Der gebürtige Balinger wohnt in Mössingen. (GEA)