KIRCHENTELLINSFURT. Es ist das größte Bauvorhaben seit dem Bau des Schulhauses: Der Neubau des Bauhofes und der Anbau des Feuerwehrhauses ist in Kirchentellinsfurt im vollen Gange. Bisher ist alles sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan. »Das passt«, antwortet Bauamtschef Martin Lack auf die entsprechende Frage. Insgesamt 13,5 Millionen Euro wird das Gesamtprojekt kosten. Die Fertigstellung ist Ende 2026 vorgesehen. Sehr viel früher wird der erste Gebäudeteil in Betrieb gehen: Das Salzlager im neuen Bauhof ist fast fertig. Es muss nur noch mit Holzlatten verkleidet werden, um den Beton vor dem aggressiven Streusalz zu schützen. Das wird demnächst der Fall sein. In spätestens zwei Wochen soll das Lager gefüllt werden, sagt Bauamtsleiter Martin Lack. Der Winterdienst im Ort ist also gesichert.
Holz aus Österreich
Auch die nicht beheizbare Fahrzeughalle für den Bauhof steht schon. Im Keller darunter werden künftig Geräte und Maschinen gelagert. Direkt daneben ist das Gefahrenstofflager. Als nächstes kommt das Dach auf die Halle, sagt Lack. Die Dachsparren wurden schon angeliefert. Das Holz dazu stammt aus Österreich. Läuft alles gut, dann ist bis Ende dieses Jahres der Bauhof-Rohbau fertig. Es wird ein Hybridgebäude aus Holz und Beton werden. Eine Zisterne ist auch schon fertiggestellt. Mit dem Regenwasser können die Dächer gekühlt und der Friedhof bewässert werden. Beheizt werden Bauhof und Feuerwehrgebäude künftig über Erdwärme. Auf den Dächern des Bauhofes ist außerdem eine PV-Anlage vorgesehen.
Direkt neben dem dem Feuerwehrhaus ist eine große Baugrube entstanden. Das Gebäude wird u-förmig angebaut. Das bestehende Haus aus den 70er-Jahren bleibt also samt Keller erhalten, wird aber modernisiert und ergänzt. Während der gesamten Bauzeit kann damit der Betrieb erhalten bleiben. »Wir haben immer ein funktionierendes Feuerwehrhaus«, bestätigt Lack. Der Schlauchturm und die Hausmeisterwohnung sind bereits abgerissen, die Gerüste für den Anbau stehen schon.
Anders sieht es beim Bauhof aus: Die beiden Baracken aus den 50er-Jahren wurden komplett abgerissen. Für Mitarbeiter und Material musste eine Zwischenlösung gefunden werden. Das war in diesem Fall nicht weiter kompliziert: Die ehemalige neuapostolische Kirche hatte den Kirchentellinsfurtern schließlich schon einmal als Zwischenlager gedient. Als das Schloss saniert wurde, lagerte dort die Sammlung Hildebrandt.
Regale in der Kirche
Jetzt sind im ehemaligen Kirchenraum Regale für den Bauhof aufgebaut. Dort stapelt sich das gesamte Material. Auch ein Büro gibt es im Erdgeschoss. Im Untergeschoss sind die Sozialräume für die Mitarbeiter untergebracht, im Nachbarhaus ist derzeit die Wasserversorgung eingezogen. 2015 hat die Gemeinde die entweihte Kirche gekauft. Auch das Wohngebäude daneben ist mittlerweile im Besitz von Kirchentellinsfurt. Für den Bauhof ist das ein Glück. Den Mitarbeitern stehen auch während der Baustelle trockene, warme Räume zur Verfügung, und für die Fahrzeuge ist ebenfalls genügend Platz. »Trotz Umzugs finden die Bauhof-Arbeiten finden völlig geräuschlos statt«, sagt der Bürgermeister. Sobald das Kirchengebäude als Zwischenlösung ausgedient hat, können die Planungen an dieser Stelle weitergehen. Es wird wohl Richtung Wohnbebauung gehen, sagt Haug. Entscheiden wird das aber der Gemeinderat.
Immer wieder habe es Kritik am Standort der beiden Einrichtungen mitten im Ort gegeben, berichten Haug und Lack. Dabei hat die Lage im Herzen der Gemeinde durchaus Vorteile: Die Feuerwehr ist schnell am Einsatzort. Bauhof und Wehr profitieren von der direkten Nachbarschaft. Es gibt eine gemeinsame Heizung und eine Waschanlage für die Fahrzeuge. Außerhalb zu bauen wäre außerdem ungleich schwieriger, sagt Lack. »Wir haben da draußen kein Baurecht und keine Grundstücke.«


