Die Bleiche bietet damit den Bewohnern Arbeit im Stall und auf dem Feld. Sie ist die Heimat von Hühnern, Kühen, Schweinen, Katzen, Ziegen und seit dreieinhalb Jahren von zwei Lamas. Es gibt natürlich nicht nur Tiere, auch der Feldbau spielt eine große Rolle. Es wird Obst und Gemüse angebaut, das direkt vom Feld zum Verkauf angeboten wird. Sechzig Prozent der angebotenen Artikel sind aus eigenem Anbau, vierzig Prozent - zum Beispiel Orangen, Bananen oder Müsli - sind Zukäufe. Dennoch sind alles Bioprodukte.
Martin Salzer, der Leiter der Bleiche, meint: »Es gibt verschiedene Interessen, die einen sind lieber auf dem Feld, die anderen bei den Tieren.« Trotz der verschiedenen Behinderungen wie zum Beispiel Down Syndrom, Geburtsschäden, Epilepsie, Unfällen oder Schäden durch Alkoholmissbrauch, sind die Menschen auf der Bleiche gute Arbeitskräfte.
»Es ist eine pädagogische Herausforderung, da man auf ihre Interessen Schwächen und Bedürfnisse eingehen muss«, sagt Martin Salzer, »klar, ist die Arbeit mit den behinderten Menschen anstrengender und nimmt mehr Zeit in Anspruch, da man sie sehr fördern und betreuen will, aber es ist eine starke Herausforderung und Herausforderungen machen viel Spaß«.
Blickfang für Passanten
Pädagogische Unterstützung bekommen die Arbeiter auch von den vierbeinigen Freunden: den Lamas. Die zwei Tiere sind die Sensation für die Menschen der Bleiche. Sie helfen ihnen, Vertrauen schneller aufzubauen, das Selbstwertgefühl zu heben oder den Tagesablauf besser zu regeln, indem sie mit ihrem spielerischen Verhalten die fleißigen Arbeiter aufmuntern.
Leider sind es bis jetzt nur Einzelfälle, dennoch sind die Superstars auf der Bleiche der Hit und ein Blickfang für jeden Passanten. (ZmS)
Alina Mellert, Rebecca Klein, Jessica Günther, Laura-Schradin-Schule Reutlingen