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Aktuell Zeitung macht Schule

Zeitungsproduktion unter der Lupe

REUTLINGEN. Meterhohe Papierrollen, tonnenschwere Maschinen, modernste Technik - Nacht für Nacht werden im Druckzentrum Neckar-Alb (DNA) rund 150000 Zeitungen gedruckt. Zwei Klassen besuchten im Rahmen von »Zeitung macht Schule« das Druckzentrum im Industriegebiet Betzingen, eines der größten im Land. Valdo Lehari jr., Verleger des Reutlinger General-Anzeigers und DNA-Geschäftsführer, führte persönlich durch die neuen Werkshallen.

Einblicke, Durchblicke und Ausblicke: Das Druckzentrum Neckar-Alb hat von allem etwas zu bieten.
FOTO: FINK
Einblicke, Durchblicke und Ausblicke: Das Druckzentrum Neckar-Alb hat von allem etwas zu bieten. FOTO: FINK
Einblicke, Durchblicke und Ausblicke: Das Druckzentrum Neckar-Alb hat von allem etwas zu bieten. FOTO: FINK
Das Druckzentrum Neckar-Alb (DNA) ist ein Zusammenschluss der sechs Zeitungsverlage aus der Region Neckar-Alb - dem Reutlinger General-Anzeiger, dem Schwäbischen Tagblatt, dem Zollern-Alb-Kurier, dem Metzinger-Uracher Volksblatt, der Hohenzollerischen Zeitung und dem Zollern-Alb-Kurier/Schmiecha-Zeitung. Sie haben sich zusammengeschlossen mit der Idee, modernste Technik zu nutzen, regional zusammenzuarbeiten und mit geringeren Kosten und schneller Tageszeitungen zu produzieren.

Einmalig im DNA bisher: Die komplette Druckmaschine der Schweizer Firma Wifag hat die Farbe Silber. »Wir bekennen uns zur Wahrhaftigkeit der Materialien«, so erklärte uns GEA-Verleger und DNA-Geschäftsführer Valdo Lehari jr. auf unserer Führung durch dieses Wunderwerk der Technik die Entscheidung zu dieser Farbgebung.

Das DNA wurde im Jahr 2002 erbaut. Es hat eine Gesamtfläche von 11 000 Quadratmetern und ein Bauvolumen von 50 000 Kubikmetern. Den größten Teil des Neubaus nimmt die Rotationshalle ein. Sie ist 53 Meter lang und 19 Meter hoch. Bei den Umbaumaßnahmen wurden die Versandhalle, das Papierlager und die Expeditionshalle erweitert beziehungsweise neu gebaut, um den hohen Kapazitäten gewachsen zu sein. Insgesamt wurden im DNA 368 Tonnen Betonstahl verbaut. Nach der Fertigstellung des Gebäudes, der Einbringung der Druckmaschine und der Versandanlage der Firma Ferag wurde am 3. März 2003 die Produktion aufgenommen.

Eine Platte für jede Farbe

Besonders spannend für uns Schüler - wir haben das Druckzentrum zusammen mit unserem Deutschlehrer im Rahmen des Projekts »Zeitung macht Schule« besichtigt - war die technische Seite der Zeitungsproduktion. Im DNA werden täglich rund 150 000 Zeitungsexemplare gedruckt. Ein Drittel der Zeitungsauflage entfällt auf den Reutlinger General-Anzeiger. Alle Seiten der sechs Zeitungsverlage kommen im DNA auf einem zentralen Server an. Dorthin schicken sie die Stammhäuser aus Ulm, Tübingen, Balingen und Hechingen und natürlich aus Reutlingen vom Burgplatz aus.

Sind die Daten dort angekommen, werden sie auf Aluminiumplatten belichtet. Bei Seiten mit Farbbildern wird für jede der vier Grundfarben eine einzelne Druckplatte benötigt. Jeden Abend werden im Druckzentrum Neckar-Alb rund 500 Druckplatten belichtet. Das Herzstück des DNA ist die Rotationsmaschine der Firma Wifag aus Bern.

Sie verfügt über sechs Drucktürme, 380 Gummiwalzen zum Auftragen der Farbe, drei Falzapparate und sechs Rollenwechsler. Auf der Rotationsmaschine kann man gleichzeitig zwei Zeitungen mit 48 Seiten oder eine Zeitung mit 96 Seiten drucken. Das DNA verfügt über einige Weltneuheiten: Hier stehen die erste silberne Druckmaschine weltweit und die ersten vollautomatischen Rollenwechsler. Wenn die Zeitung fertig gedruckt, geschnitten und gefaltet aus der Rotationsmaschine herauskommt, geht sie in die Versandanlage.

Druckfrisch auf den Tisch

Nachdem dort die Beilagen hinzugefügt wurden, werden sie verpackt und über Teleskopbänder in Fahrzeuge verladen. Die Fahrzeuge bringen die Zeitungspakete an Abladestellen. Dort warten schon die Zusteller. Sie versorgen die vielen Leser und Leserinnen mit der druckfrischen Tageszeitung für den Frühstückstisch.

Wir waren beeindruckt von der Geschwindigkeit und der Qualität dieser Zeitungsproduktion. So hatten wir uns das gar nicht vorstellen können. (ZmS)



Christian Haage, Christian-Valdo Lehari, Alexander Rief, Friedrich-List-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 9 e