Das neue Wappen wurde eingeführt, um den asiatischen Markt zu erobern, wie es in der offiziellen Erklärung heißt. Dazu wurden die allseits bekannten Buchstaben »VfB« entschnörkelt, und der Rahmen des Wappens wurde schwarz. Außerdem wurden im unteren Teil, das ursprünglich ein württembergisches Wappen war und an das allererste Wappen des VfB erinnert, sowohl der Rand als auch die drei Hirschgeweihstangen begradigt. Zudem wurde die von den Fans geliebte Zahl »1893«, die auf das Gründungsdatum des Vereins verweist, durch die Aufschrift »Stuttgart« ersetzt, damit die Menschen auf der anderen Seite der Welt wissen, woher dieser VfB überhaupt stammt.
Die Fanseele verstehen
Die Fans wollen das seit mittlerweile 18 Jahren verschwundene Wappen zurückhaben. Deshalb hat sich der Fanklub »Schwabensturm 02« vor zwei Jahren die Rückholung des alten VfB Wappens zur Aufgabe gemacht, da jetzt eine Generation ins Stadion kommt, die das alte Wappen gar nicht mehr kennt. Mittlerweile zieht beinahe die ganze Kurve mit. Mit Demonstrationen mit dem Slogan »Tradition wird siegen«, den »1893-hey« Rufen in der Kurve, Choreografien mit hochgehaltenen Wappen und einer erfolgreichen Unterschriftenaktion mit über 25 000 Unterzeichnern wollen die Fans den Vorstand zur Rückkehr zum alten Wappen bewegen. Sportdirektor Fredi Bobic hat sich bereits öffentlich zum alten Wappen bekannt. Um die Hintergründe dieser Aktion zu verstehen, muss man zuallererst wissen, was in einer Fanseele vor sich geht. Für die rot-weißen Anhänger sind der Brustring und das alte Wappen Zeichen der Tradition, die der Verein aufzeigen kann. Man will sich von besonders kommerziell geprägten Vereinen wie zum Beispiel TSG Hoffenheim abgrenzen und das Profil als Traditionsverein schärfen.Die Frage, ob dies gelingt, bleibt unbeantwortet, zumindest bis zur nächsten Mitgliederversammlung, die im Sommer 2013 stattfindet. (ZmS)
Johannes Ruopp und Max Eppler, Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach, Klasse 10c