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Zehn Minuten Sonnenschein

REUTLINGEN. »Ich bin Pepsi, und das ist mein Freund Valentino! Dürfen wir reinkommen?« So fängt jeder Besuch der Clowns bei einem kleinen Patienten im Reutlinger Krankenhaus an. Jedem Kind steht es frei, ob es den Besuch im Krankenzimmer will, oder nicht. »Man braucht viel Sensibilität um zu spüren, ob ein Clownbesuch willkommen ist«, sagt »Pepsi« alias Angelika Härle.

Ein solcher Besuch, egal ob vor der Tür, oder im Krankenzimmer, dauert in der Regel fünf bis zehn Minuten, in denen die Clowns die oft chronisch- oder schwer kranke Kinder von ihrer Krankheit ablenken. Durch Zauberkunststücke und Musik werden nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern und die ganze Station zum Lachen gebracht. Die Clowns verlassen das Zimmer nicht, ohne den Kindern ein kleines Geschenk wie einen Luftballon oder ein Kuscheltier gegeben zu haben.

Die Clowns erfahren im Krankenhaus große Zustimmung und Unterstützung. Die Schwestern meinen, dass die Clowns super sind - manche Kinder blühen während und nach deren Besuch richtig auf. Die Clowns stellen für die Kinder einen Lichtblick im Krankenhausalltag dar, der ansonsten sehr eintönig ist.

Clown sein bedeutet aber nicht nur Freude und Spaß, sondern auch eine Begegnung mit Leiden und manchmal auch der Unklarheit, ob und wie das Leben der Kinder weitergeht. Gerade dieser Umstand veranlasst diese Clowns, ihren Beruf auszuüben. Denn diese Kinder und oft auch deren Angehörige sind besonders dankbar für ein paar aufmunternde Momente.

Viel Sensibilität gefragt

Die Clowns versuchen im Spiel, ihr Mitgefühl auszudrücken und ein Mit-Leiden zu vermeiden, auch wenn es ihnen manchmal schwer fällt. Ansonsten würden die Kinder nur noch mehr leiden, wenn selbst ein Clown nicht unbefangen mit ihnen umgehen würde. Diese Belastungen hält man nur aus, wenn man »die eigene Figur des Clowns in sich findet, was viel Arbeit bedeutet«, wie »Valentino« alias Stephan Berner betont. Beide Clowns empfinden es als Bereicherung und Geschenk, wenn sie ein Kind zum Lachen bringen können, obwohl es schwer krank ist. (ZmS)



Ann-Kathrin Müller und Katharina Danzer, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10d