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Aktuell INTERVIEW 

»Wir müssen konstant bleiben und zuhause mehr zeigen«

Wo steht der SSV derzeit, wo will er hin und welche Ziele haben die Spieler persönlich? ZmS hat Pierre Eiberger und Tom Schiffel gefragt

Foto: trinkhaus
Foto: trinkhaus

REUTLINGEN. Finn Birgel und Gianluca Iabichella vom Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen, Klasse 8c, sprachen mit Kapitän Pierre Eiberger und Mittelfeldspieler Tom Schiffel.

Wie kamen Sie nach Reutlingen?

Pierre Eiberger: Ich wohne bei Stuttgart, spiele jetzt aber schon 13 Jahre hier.

Tom Schiffel: Ich komme aus Eningen und bin seit der C-Jugend beim SSV. Ich kam zu einem Probetraining und der Trainer meinte, ich soll bleiben.

Was finden Sie am SSV so gut?

Schiffel: Ich bin sehr dankbar, hier spielen zu dürfen, aber finde die Mannschaft hätte es verdient, höher zu spielen.

Wie fanden Sie das Spiel gegen Weinheim?

Eiberger: Die erste Hälfte war nicht sehr gut, aber als Andy (Anm. de. Red.: Trainer Andreas Rill) eine fette Kabinenansprache gehalten hat, sind wir dann aufgewacht und haben noch vier Tore gemacht.

Wie finden Sie Stadionsprecher Wolfgang Gattiker?

Schiffel: Solche Leute braucht der Verein. Ich glaube, er ist jetzt schon über 30 Jahre hier und macht auch vieles ehrenamtlich. Aber er ist eben ein bisschen eigen, das hört man ja auch im Stadion.

Wie fühlen Sie sich als Kapitän der Mannschaft?

Eiberger: Ich bin sehr stolz, Kapitän zu sein und kann eine Menge Erfahrung mitnehmen.

Wie finden Sie die Szene E?

Schiffel: Die sind einfach motivierend, das treibt einen an, wenn sie singen. Sie sind ja die einzigen Hardcore-Fans in der Oberliga.

Eiberger: Ja, das stimmt, die fahren auch überall mithin. Ich weiß noch damals das WFV-Pokalfinale 2015, als der ganze Block mit über 200 Ultras gefüllt war.

Was war der Höhepunkt Ihrer Karriere?

Eiberger: Eben das WFV-Pokalfinale auf der Waldau und die Spiele danach gegen den KSC und Braunschweig.

Hätte der SSV es verdient, höher zu spielen?

Eiberger: Ja natürlich, das sieht man schon am Stadion. Wir sind so ziemlich die Einzigen in der Oberliga mit einer richtigen Tribüne. So ein Stadion hat nicht mal jeder Verein in der dritten Liga.

Was sind die Ziele für die Rückrunde?

Schiffel und Eiberger: Wir müssen konstanter bleiben, nicht immer zwei Spiele verlieren und dann wieder mal gewinnen. Und wir müssen zuhause mehr zeigen – dann kommen auch mehr Leute ins Stadion.

Was sagen Sie zum Vorschlag zur Fusion mit den Young Boys?

Eiberger und Schiffel: Da können wir Spieler wenig sagen, das muss schon der Vorstand entscheiden. Aber das können wir uns nicht vorstellen. Das sind ganz verschiedene Vereine, die Young Boys haben auch gar keine Tradition, außerdem gibt es ausgeprägte Rivalitäten.

Es fehlen Sponsoren, es gibt aber genug Firmen, die infrage kämen, zum Beispiel Bosch. Was sagen Sie dazu?

Schiffel: Ja das stimmt, aber mit uns haben die eher schlechte Erfahrungen – beispielsweise wegen der Insolvenz unseres Vereins 2010. Und Bosch sponsert eher Motorsport. Vielleicht bringt dieses Interview ja etwas und Bosch oder andere werden darauf aufmerksam.

Wann kommt der Aufstieg?

Eiberger: Das hängt ganz von den Sponsoren ab, aber ich schätze, dass irgendwann eine Zeit kommt, wo der SSV wieder oben spielt. (ZmS)