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Wie viele Likes bin ich wert?

Soziale Netzwerke

Fotos in Sozialen Netzwerken vermitteln nur einen virtuellen Eindruck.  FOTO: DPA
Fotos in Sozialen Netzwerken vermitteln nur einen virtuellen Eindruck. FOTO: DPA
Fotos in Sozialen Netzwerken vermitteln nur einen virtuellen Eindruck. FOTO: DPA

Inszenierte Fotos, perfekte Outfits und ein Leben voller Spaß, Möglichkeiten und Überfluss: Das sind unter anderem Eindrücke, die sich einem aufdrängen, wenn man sich in Sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook aufhält. Diese waren ursprünglich dazu gedacht, Nutzern die Möglichkeit zu geben, Inhalte zu kreieren und zu teilen sowie sich mit anderen Personen zu vernetzen. Eigentlich ein schöner Ansatz, der sowohl Kreativität als auch sozialen Austausch fördert. Doch gibt es auch Seiten, die, wie ich finde, die falsche Richtung eingeschlagen haben.

Wenn man sich mit einem dieser sozialen Netzwerke, wie zum Beispiel Instagram, beschäftigt, wird einem bewusst, dass vieles nur aus einer mit viel Aufwand aufgebauten Fassade besteht. Das ist an und für sich ja in Ordnung, weil es sich nur um ein »virtuelles« Bild von Personen und Situationen handelt. Doch ich glaube, dass das den Nutzern immer weniger bewusst ist.

Die Gefahr dabei liegt in den vielen realitätsfernen Idealbildern, die von Fotos aus den Sozialen Netzwerken vermittelt werden. Für das perfekte Foto wird oft an Bildbearbeitungen nicht gespart. Wenn man dann tiefer in die Materie eintaucht und sich Gedanken darüber macht, was einem damit überhaupt vermittelt werden soll, stößt man oft nur auf oberflächliche Werte wie Spaß, Äußerlichkeiten, Reichtum – oft in Kombinationen mit einem Werben für Marken.

Genau das führt nach einer Weile dazu, dass man begreift, dass sich niemand wirklich für die Person hinter den Fotos interessiert. Viele passen sich dann an, weil sie realisieren, dass innere Werte in den Netzwerken nicht geschätzt werden. Hinzu kommt, dass, wie im echten Leben, auch auf Instagram und Co. oft die lautesten auch die beliebtesten Leute sind.

Eine weitere Tatsache ist, dass Soziale Netzwerke einen dazu verleiten, nur noch der Bestätigung anderer hinterherzuhecheln. Dabei ist es doch gerade so wichtig, dass man diese Bestätigung von sich selbst bekommt. Es entwickelt sich eine regelrechte Sucht nach mehr und mehr »Likes«, weil die Leute verlernt haben – oder vielleicht nie gelernt haben –, sich dieses »Like« selbst zu geben. Im Übrigen vergleicht man sich nur noch mit anderen und schneidet dabei selbst immer schlechter ab, weil man beim anderen kein Hintergrundwissen über dessen echtes Leben hat.

Im Großen und Ganzen sehe ich die Gefahr, dass das Gleichgewicht von Selbstliebe und Selbstwertschätzung der Nutzer verloren geht. Viele wollen Leuten gefallen, die sie überhaupt nicht kennen und schätzen.

Also hört auf, euch selbst für diese Show zu betrügen! Nehmt eure Masken ab und »liked« euch erst einmal selbst! Und wenn ihr glücklich werden wollt, müsst ihr aufhören, euch mit anderen zu vergleichen. Denn wie schon Käptn Peng rappt: »Denn wer du bist, wirst du niemals ergründen, wenn du nur tust, was sich andere wünschen.« (ZmS)