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Wie uns Vorurteile beeinflussen

Sonnenbrille
Durch die Brille gesehen. Foto: dpa
Durch die Brille gesehen.
Foto: dpa

Vorurteile sind überall. Wir sehen eine Person und in unserem Kopf erscheint eine von uns vorgefertigte Meinung über sie; so zum Beispiel, dass Einzelkinder alle verzogen und alle Leute mit Brille Streber sind. Dies stimmt zwar nicht, aber es ist ein abgespeichertes Bild, das fest in unserem Kopf verankert ist.

Dies beeinflusst unseren Alltag enorm. Wir denken, dass nur andere Leute Vorurteile haben. Wir gestehen es uns nicht ein, dass wir zum Teil genauso denken. Jeder wird in Schubladen gesteckt, denn so funktioniert unser Gehirn seit Jahrhunderten.

Dabei haben Vorurteile so gut wie nichts mit der Realität zu tun, denn sie sind ein Wahrnehmungsfehler des Gehirns, welcher sich auf die komplette Gesellschaft auswirkt.

Das Gehirn steckt Stereotype in Schubladen, um so das Denken und das Filtern der Umgebung zu erleichtern. Wir selber gehören Gruppen an. Dementsprechend fühlen wir uns in fremden Gruppen unwohler und das Gehirn aktiviert seinen Scanner, um Gefahren rauszufiltern. Schon mit der kleinsten Information stecken wir Menschen in Schubladen und ordnen ihnen so Stereotype und dadurch auch Vorurteile zu.

Gehirnstudien belegen, dass unser Gehirn schneller agiert, wenn es einen Menschen der eigenen ethnischen Gruppe sieht, es kann diesen schneller zuordnen. Es vertraut der eigenen Gruppe mehr, Fremden weniger, so entsteht auch Rassismus.

Es sind Schablonen, die schon in der Kindheit ein Teil unserer Entwicklung werden. Die Menschen werden, seit wir angefangen haben selbstständig zu denken, in Schwarz und Weiß, Gut und Böse eingeordnet.

Das Wissen, welches wir in der Kindheit sammeln, wirkt sich auch auf uns als Erwachsene aus. Es beeinflusst zum Beispiel, welchen Freundeskreis man hat, welche Partei man wählt oder ob man Personen sympathisch findet oder nicht.

Dies alles ist nicht schlecht, sondern ein Trick unseres Gehirns, um Informationen zu speichern. Deshalb kann man auch nicht sagen, dass man keine Vorurteile hat oder haben soll.

Jeder Mensch hat Vorurteile. Denn Vorurteile sind auch eine Kategorisierungshilfe unseres Gehirns. Wir brauchen diese Schubladen, um zu filtern. Wir müssen uns nur darüber bewusst werden, dass wir Vorurteile haben und diese dann dementsprechend hinterfragen. (ZmS)