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Wie man seine Träume beeinflussen kann

Luis kümmert sich um den Zustand, den man Träumen nennt.

Entspannung ist wichtig beim Träumen.  FOTO: DPA
Entspannung ist wichtig beim Träumen. FOTO: DPA
Entspannung ist wichtig beim Träumen. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Fliegen, Feuerbälle werfen und vieles mehr – Träume bewusst manipulieren zu können, ist ein berauschendes Gefühl. Sogenannte Klarträume werden immer öfter zum Freizeitvergnügen. Die Fähigkeit, seine Träume zu steuern, wird luzides Träumen oder auch Klarträumen genannt.

Heutzutage gibt es bereits eine Menge an Büchern zu diesem Thema, Videokurse, die versprechen, diese Fähigkeit zu erlernen, und auch Filme, die vom Klarträumen handeln. Das klingt für viele Menschen sehr merkwürdig. Denn wenn man sich die Möglichkeiten eines Klartraums ansieht, wie zum Beispiel vollständige Kontrolle seiner Trauminhalte zu erhalten, seine Träume viel bewusster und aktiver erleben zu können und sogar Dinge im Schlaf trainieren zu können, sodass man zu Beispiel seine Aussprache in einer Sprache verbessern kann, ist es nicht ungewöhnlich, dass viele Menschen skeptisch sind.

Reality-Checks ermöglichen die Kontrolle über Trauminhalte

Doch die Wissenschaft hat dieses Phänomen bewiesen. Jedem ist es möglich, diese Fähigkeit zu erlernen, wenn er mit den richtigen Techniken arbeitet. Zum Beispiel mit Reality-Checks, mit denen man ständig prüft, ob man in der Realität ist, indem man sich beispielsweise seine Nase zuhält, und versucht durch sie zu atmen. Diese ständigen Realitätsüberprüfungen sorgen dafür, dass man diese aus Gewohnheit auch im Traum ausführt. Die sogenannten Reality-Checks sind eine Technik, bei der der Träumer normal einschläft und erst im Schlaf die Traumerkenntnis erlangt.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt am klaren Zustand im Kopf

Doch neben dieser gibt es noch eine weitere Technik, bei der man Klarträume gezielt aus dem Wachen einleitet. Bei dieser Technik erfolgt ein Übergang vom Wachzustand in den Klartraum. Um das deutlicher zu formulieren: Der Schlüssel zum Erfolg bei diesen Techniken liegt im Erkennen des hypnagogen Zustands – dem Zustand zwischen Wachbewusstsein und Schlaf. Wenn es einem gelingt, währenddessen klar im Kopf zu bleiben, kann der Eintritt in einen Klartraum erfolgen.

Nur mit Ruhe und Gelassenheit

Es gibt mehrere Variationen von dieser Technik. Die bekanntesten Varianten sind das bewusste Erreichen der Schlafparalyse (Schlaflähmung) oder die Konzentration auf hypnagoge Halluzinationen. Wichtig ist, dass der Körper einschlafen muss, was Entspannung erfordert. Wenn man weder den Körper noch den Geist entspannt, kann man nicht einschlafen. Deshalb sollte man die Techniken nicht übertrieben verkrampft ausführen, sondern mit Ruhe und Gelassenheit. Zu diesen zwei Techniken gibt es noch Hilfstechniken, due zusätzlich die Erfolgschance dieser Techniken erhöhen. Eine davon ist die Wake-back-to-bed -Technik (übersetzt: Aufwachen und wieder zurück ins Bett). Man stellt sich einen Wecker nach etwa fünf bis sechs Stunden Schlaf und anschließend bleibt man für fünf bis fünfzig Minuten wach und legt sich wieder ins Bett.

Pro Nacht wiederholt sich im Schlaf durchschnittlich circa vier bis siebenmal der Schlafzyklus, der aus vier Schlafphasen besteht. Eine dieser Schlafphasen ist die REM-Schlafphase, in der die meisten Träume stattfinden. Am Anfang der Nacht dauern die erholsamen Schlafphasen länger und gegen Ende des Schlafs ist man häufiger in den REM-Schlafhasen und bereitet sich auf das Aufwachen vor. Da die erholsamen Schlafphasen nach fünf bis sechs Stunden bereits hinter einem liegen, wird man nun viel wahrscheinlicher kurz nach dem Wiedereinschlafen in eine REM-Schlafphase kommen. Aber dennoch sollte man sich nicht zu sehr auf diese Techniken versteifen, sondern eigene Erfahrungen sammeln und auch wenn nötig die Techniken individuell an sich anpassen. (ZmS)

Luis Dörner, Friedrich-Schiller- Gymnasium-Pfullingen, Klasse 9a