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Wie eine Reitlehrerin zu ihrem Beruf gekommen ist

»Die schönste Eroberung, die der Mensch jemals gemacht hat, ist die Zähmung des stolzen und feurigen Tieres, der Pferdes«, schrieb einst Georges Louis Leclerc. Und dem kann ich nur zustimmen.

In einer Reitschule übt man zum Beispiel erstmal das Auf- und Absitzen und das langsame Reiten. Aber es geht auch darum: Wie pu
In einer Reitschule übt man zum Beispiel erstmal das Auf- und Absitzen und das langsame Reiten. Aber es geht auch darum: Wie putzt man das Pferd, wie befestigt man den Sattel oder wie führt man das Tier. FOTO: DPA
In einer Reitschule übt man zum Beispiel erstmal das Auf- und Absitzen und das langsame Reiten. Aber es geht auch darum: Wie putzt man das Pferd, wie befestigt man den Sattel oder wie führt man das Tier. FOTO: DPA

GAMMERTINGEN. Seit vier Jahren bin ich fasziniert von diesen wunderschönen Geschöpfen. In den ersten zwei Jahren bin ich auf einem Reiterhof geritten, auf dem man vorwiegend mit der Reitart Western arbeitet, doch dann bin ich zu dem Reiterhof meiner jetzigen Reitlehrerin gekommen: Anja Nagy (42).

Mich interessierte sehr, wie sie zum Reiten kam und warum sie Reitlehrerin geworden ist. Sie war sofort bereit, mir ein Interview für ZmS zu geben.

 

GEA: Wann und wieso begannen Sie mit dem Reiten?

Anja Nagy: Jeder hatte als kleines Kind schon einen Traumjob. Manche wollten ein Star werden, ich wollte eine Tierpflegerin werden. Ich war sechs Jahre alt und wollte meinen Traum verwirklichen. Ich hatte das Ziel, in Roßberg eine Tierpflegerin zu werden. Als ich dort dann meinen Wunsch geäußert habe, bekam ich die Rückmeldung, dass es Voraussetzung ist, zuerst in Winterlingen mit dem Reiten anzufangen. Das war eigentlich der Grund, warum ich mit dem Reiten begonnen habe.

 

Wie ging es dann weiter, welche Reitarten haben Sie ausprobiert?

Nagy: Bei Elfi Mauz in Winterlingen habe ich sofort mit der englischen Reitweise angefangen. Und somit bin ich Dressur geritten. Erst als ich dann 28 Jahre alt wurde, habe ich mich an das Springen rangewagt. Ich wollte nämlich das »Reitabzeichen 5« machen und um dieses zu bekommen, benötigt man die Kategorie Springreiten.

 

Hatten Sie in ihrer ganzen Reitzeit irgendwann ein eigenes Pferd?

Nagy: Als ich noch jünger war, besaß ich noch kein eigenes Pferd. Aber auf meinem alten Hof durfte ich alle Pferde einfach so reiten, somit hatte ich nie das Bedürfnis ein eigenes Pferd zu besitzen. Irgendwann interessierte ich mich aber auch für die Bodenarbeit mit den Pferden und suchte mir deshalb eine Reitbeteiligung, die ich schließlich gefunden habe. Das Pferd hieß Lucky. Ich hatte zwar kein eigenes Pferd, als ich so jung war, aber für meine Tochter, Julia, kaufte ich ein Pferd im Jahr 2015. In diesem Jahr besorgte ich mir auch Savannah und Mercedes, die man in meinem Reitunterricht auch reiten kann.

 

Wie sind Sie schlussendlich zu diesem Beruf gekommen?

Nagy: Man fragte mich einfach mal so, ob ich mir das vorstellen könnte. Da ich gerne mit Pferden, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeite, habe ich natürlich »Ja« gesagt und es ausprobiert. Ich fand es gleich schon am Anfang wunderschön. Die Erlebnisse von den Schülern zu hören und ihre Fortschritte zu beobachten war und ist einfach toll. Wenn sie mal Rückschritte machen, liebe ich es, zusammen mit den Schülern wieder voranzugehen. Deswegen habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. (ZmS)

 

 

Julia Egyed, Gymnasium Gammertingen, Klasse 10c

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