Es ist einer der schlimmsten Momente im Leben: Morgens um 6 Uhr aufzuwachen und zu wissen, dass man in die Schule muss. Halb so schlimm wäre es, wenn es einmalig wäre oder wenigstens nur einmal in der Woche. Aber nein. Diesen Moment müssen die Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums fünf Mal in der Woche erleben. Ab da beginnt eine Serie von Aktionen, die nur das Wochenende unterbrechen kann. Aufstehen, anziehen, Schulsachen packen, frühstücken, Bus fahren und warten, bis der Lehrer kommt. Der Montag beginnt, und der Lehrer erwartet natürlich, dass wir volle Konzentration aufbringen. Um 7.20 Uhr. Um nicht wegzupennen, unterhält man sich mit dem Nachbarn über das Wochenende oder erzählt, wie müde man ist.
Um den Schülern zu zeigen, dass er der Boss ist und dass nur er sinnlose Sachen sagen darf, droht der Lehrer schon nach fünf Minuten mit Strafarbeiten, die nach 20 auch verteilt werden. Danach haben wir 20 Minuten Pause, die aber nach gefühlten fünf Minuten schon vorbei sind. Die nächsten drei Stunden sind die Schüler dann mehr oder weniger aufmerksam und bemühen sich, dem Lehrer zu folgen. In der sechsten Stunde hat es der Lehrer wieder schwer, da die Schüler darauf brennen, nach Hause zu kommen. Sollte man Mittagsschule haben, wird diese schwermütig hinter sich gebracht. Dann darf man endlich nach Hause. Und am nächsten Tag wiederholt sich das alles wieder.