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Traumjob Polizist

METZINGEN. Wie genau sieht der Alltag eines Polizisten aus? Was bedeuten die Sterne auf der Uniform? Was braucht man, um Polizist zu werden? Da wir uns sehr für die Polizei interessieren, gingen wir diesen Fragen auf den Grund und fragten nach bei Heiko Kächele, dem Leiter des Polizeireviers Metzingen. Er berichtete uns über den Alltag, den Rang und die Ausbildung eines Polizisten.

Sterne und Streifen

Bestimmt haben Sie schon einmal einen Polizisten gesehen, dann ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass er Schulterklappen mit Sternen trägt. Was bedeuten diese eigentlich? Die grünen Sterne stehen für den mittleren Dienst, die silbernen für den gehobenen Dienst und die goldenen für den höheren Dienst. Vielleicht haben Sie auch einmal auf den Schulterklappen gar nichts oder silberne beziehungsweise goldene Streifen gesehen. Dies waren dann Anwärter für den jeweiligen Dienst.

Die jeweiligen Dienste unterscheiden sich in ihrem Aufgabenbereich. Zum Beispiel ist ein Polizist im mittleren Dienst öfters auf Streife als ein Polizist im höheren Dienst. Man kann sagen, dass Polizisten im höheren Dienst mehr am Schreibtisch sitzen als Polizisten im mittleren Dienst.

Heiko Kächele ist Kriminalrat. Jeder der sich mit den Dienstgraden auskennt, würde sagen, das heißt doch Polizeirat. Aber Herr Kächele hat noch eine extra Ausbildung absolviert, als er zur Kriminalpolizei wechselte. Mit dem Abschluss des Lehrganges wurde damals aus dem Polizeihauptmeister ein Kriminalhauptmeister.

Was für ein Abschluss braucht man für den Polizeidienst? Da kommt es ganz darauf an, in welchen Dienst man will. Man kann mit der Mittleren Reife bis hin zum Abitur Polizist werden. Das Gute daran ist, dass man bei der Polizei sehr große Aufstiegschancen hat. So kann man auch mit einem nicht so guten Abschluss beruflich aufsteigen. Heiko Kächele hat ein Fach-Abitur und außerdem vier Jahre studiert.

Bei der Polizei braucht man auch noch körperliche Fitness und muss mindestens 1,60 Meter groß sein. Außerdem muss man die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Wer das alles erfüllt, kann zur Polizei gehen.

Dienstwaffe als letztes Mittel

Wie sieht denn so ein normaler Arbeitstag aus? Die Leute, die meinen, wilde Schießereien wären an der Tagesordnung, irren sich. Der Alltag sieht anders aus: Polizisten sind stets bemüht, niemanden zu verletzen oder gar zu töten. Die Dienstwaffe bleibt das allerletzte Mittel. Heiko Kächele musste sie noch nie einsetzen, und er wünscht sich auch, dass das so bleibt.

Daher besuchen Polizisten Kurse, in denen man lernt, Konflikte ohne den Einsatz von Schusswaffen zu lösen. Natürlich wird ab und zu einmal die Waffe zur Einschüchterung oder zum Schutz benutzt, aber in der Regel wird nie geschossen oder gezielt. Stattdessen kann auch Pfefferspray eingesetzt werden. Es verursacht in der Regel keine Folgeschäden, weil die Wirkung nach einer gewissen Zeit wieder abklingt.

Manche werden sich fragen, wo die Polizei am häufigsten gebraucht wird. Bei Unfällen vielleicht? Aber nein: In den Outlets, denn hier wird viel gekauft und somit auch öfters geklaut. Dass ein Polizist in seiner Freizeit auch einmal gerufen wird, ist logisch. Die Streifenfahrten sind sehr spannend, weil man nie weiß, was auf einen zukommt.

Auf Nimmer-Wiedersehen

Zum Schluss wurde uns noch eine Ausnüchterungszelle gezeigt. Die Einrichtung (Bett, WC) ist so ausgelegt, dass man nichts kaputt machen kann und sich auch nicht verletzten kann, da dort meist alkoholisierte Menschen eingesperrt werden. Verabschiedet wurden wir mit der Mahnung, dass unsere Namen nie im Tagesprotokoll auftauchen sollen. Denn hier werden die Straftaten des Tages festgehalten. (ZmS)



Fabian Hoppe und Alexander Dobler, Schönbein-Realschule Metzingen, Klasse 8a