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Aktuell Rettungswesen

Tierischer Schulbesuch

REUTLINGEN. Auf einen tierischen Besuch freute sich am 23. November eine 5. Klasse des Gymnasiums im Bildungszentrum Nord. Die Rettungshundestaffel aus Reutlingen stellte sich in Form von drei ausgebildeten Mitarbeitern inklusive deren Hunde vor. Die Schüler hatten sich auf diesen Besuch mit zahlreichen Fragen vorbereitet, die dann sehr ausführlich und informativ beantwortet wurden.

In ganz Deutschland gibt es um die 70 Hundestaffeln mit 520 ausgebildeten Hunden. Eine davon hat ihren Sitz in Reutlingen. Die 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter treffen sich zweimal pro Woche, um mit ihren Hunden zu trainieren. Das Training läuft abwechselnd im Wald und auf Hundeübungsplätzen. Hundeführer kann nicht jeder sofort sein: Erst nach Abschluss eines halben Probejahres und anschließender theoretischer und praktischer Prüfung ist man offizieller Mitarbeiter der Rettungsstaffel.

Nur im Team erfolgreich

Nicht nur die Ausbildung des Menschen muss stimmen, sondern auch die des Hundes. Mit spätestens drei Jahren sollte der Hund seine Ausbildung starten, dabei eine mittelgroße Körpergröße haben und nicht aggressiv gegenüber Menschen sein.

Es wird bei Einsätzen zwischen Trümmer- und Flächensuchhunden unterschieden. Je nach Suchart gibt es eine bestimmte Prüfung. Aufgabe der Flächenhunde ist es, vermisste Menschen in normaler, flacher Umgebung zu suchen. Dazu gehören jugendliche Betrunkene ebenso wie alte Menschen, die aus dem Altersheim »weggelaufen« sind.

Die Trümmersuche wird beispielsweise nach einem Erdrutsch eingesetzt. Gute Übungsplätze hierfür sind abgerissene Häuser oder Bauplätze. Hunde und Hundeführer sind bestens ausgerüstet: Jeder Hund hat eine Kenndecke sowie einen Leuchtstab, ein Licht am Halsband, ein Knicklicht und eine Glocke. Der Hundeführer verfügt über einen Kompass, eine topografische Karte, Sicherheitsschuhe, leuchtrote Jacken und Hosen, Hand- und Stirnlampe sowie einen Helm mit Gesichtsschutz. Die Tätigkeit der Hundeführer ist ehrenamtlich - der Lohn für einen erfolgreichen Einsatz ist vor allem die Freude, einem Menschen geholfen zu haben und der Spaß, den man mit den Hunden erlebt.

Als interessanter Abschluss wurden den Schülern noch praktische Beispiele mit den Hunden vorgeführt, wobei die Kinder sich versteckten und von den Hunden aufgespürt wurden. Die Reaktion der Kinder zeigte, dass ihnen der Besuch viel Freude gemacht hat und so eine Vorführung immer wieder gerne gesehen wird, auch bei Erwachsenen. (ZmS)

www.rhs-reutlingen.de

Laura Leganyi, Mirjam Scheufele und Isabel Klein, Bildungszentrum Nord-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 9 a