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Surft, shoppt und relaxt gerne

TÜBINGEN. Im Alter von fünf Jahren hat er mit dem Kicken angefangen - zunächst beim SV Bühl. Heute gehört Marvin Compper zu den Jungprofis von Mönchengladbach. Drei ZmS-Nachwuchsreporter haben im Interview mit ihm über seine Karriere, Zukunftspläne und auch übers Private gesprochen.

ZmS: Wie bist du zum Fußball gekommen?

Marvin Compper: Bei uns lief im Fernsehen jedes Fußballspiel, und mein Vater war selbst aktiver Fußballer. So bin ich praktisch automatisch zum Fußballspielen gekommen.

Wann hast du mit Fußball angefangen?

Compper: Mit fünf Jahren habe ich beim SV Bühl mit dem Kicken begonnen. Das war 1990.

Hast du eine spezielle Ernährung?

Compper: Ich habe eigentlich keinen festen Plan und auch keine bestimmten Essensregeln. Ich versuche, so wenig wie möglich Fastfood zu essen. Ansonsten esse ich jeden Morgen eine Viertel Ananas und dunkles Brot, Obst, Gemüse und ähnliche Dinge.

Dürft ihr auch etwas anderes essen, oder müsst ihr euch nur gesund ernähren?

Compper: Wir sollen eigentlich fettige Nahrung vermeiden, aber man darf zwischendurch schon mal einen Döner oder etwas Ähnliches essen.

Wie sieht dein Tagesablauf aus?

Compper: Der ist unterschiedlich. Wir haben zweimal am Tag Training - und das zwei Mal die Woche. Ansonsten haben wir jeden Tag Training. Wenn wir zweimal am Tag trainieren, stehe ich morgens um 7.30 Uhr auf und frühstücke dann. Um 8.45 Uhr fahre ich in Richtung Stadion los und bin um 9.15 Uhr am Trainingsgelände. Um 10 Uhr beginnt dann das Mannschaftstraining. Wir trainieren dann zwei bis zweieinhalb Stunden. Dann essen wir gemeinsam zu Mittag. Danach ist es jedem selbst überlassen, ob er nach Hause geht oder in den Ruheraum auf dem Stadiongelände. Man muss aber um 16.30 Uhr wieder zur nächsten Trainingseinheit auf dem Gelände sein. Das zweite Training beginnt dann um 17 Uhr und ist gegen 19 Uhr zu Ende. Danach geht's ab nach Hause, zur Erholung.

Hast du viel Urlaub?

Compper: Im Winter habe ich zwei Wochen Urlaub, im Sommer sind es vier Wochen - also wie ein normaler Arbeitnehmer.

Hast du ein bestimmtes Reiseland?

Compper: Ich fahre gerne nach Spanien.

Marvin, was sagst du zum Rassismus beim Fußball?

Compper: Ich habe leider schon selbst negative persönliche Erlebnisse in Magdeburg gehabt. Ich hoffe, dass das bald kein Thema mehr sein wird.

Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

Compper: Ich will auf jeden Fall ein Mal in meinem Leben im Ausland spielen - in England, Frankreich oder Spanien. Wann und wie, steht noch in den Sternen. Ich will zehn bis 15 Jahre an meiner Karriere arbeiten und immer mehr Erfahrungen sammeln.

Wer hat dich entdeckt?

Compper: Das ist schwer zu sagen. In Bühl entdeckte mich ein Tübinger Trainer, in Tübingen ein Stuttgarter und in Stuttgart ein Gladbacher.

Welcher Verein ist dein Traumverein?

Compper: (spontan, ohne zu überlegen) Real Madrid.

Hast du eine Freundin?

Compper: Ja.

Hast du überhaupt Zeit für sie?

Compper: Ja, die Woche über meist am Abend. An den Wochenenden oft nicht, da wir oft am Freitag zur Spielvorbereitung ins Hotel fahren und dort dann bis zum Spieltag bleiben. Manchmal bis sonntags, manchmal bis samstags - je nachdem, an welchem Tag unser Bundesligaspiel stattfindet.

Würdest du gerne mal jemand anderes sein?

Compper: (spontan) Nein.

Gibt es bei Gladbach »harte Sitten« oder kann man auch mal lachen?

Compper: Wir haben sehr viel Spaß. Zur Zeit machen wir zwar eine negative Phase durch, da ist es nicht so spaßig, aber wir lachen viel. Wir sind eine multikulturelle Truppe, da haben wir mehrsprachigen Spaß.

Müsst ihr spezielle Kleidung tragen?

Compper: Unser Hauptsponsor für die Kleidung, die Schuhe, die Trainingsanzüge und so weiter, ist Lotto. Da kommt es nicht sehr gut, wenn man mit Nike, Adidas oder anderer Markenkleidung auf dem Gelände spazierengeht. Man bekommt aber keine Strafe, sondern wird nur darauf hingewiesen, dass dies nicht gerne gesehen wird.

Ist es schwer, in der Mannschaft einen Stammplatz zu bekommen?

Compper: Es ist nicht leicht. In Gladbach stehen 25 Leute im Kader. Also genug gute Fußballspieler, die alle einen Platz im Team anstreben.

Wer ist dein Vorbild?

Compper: Kein besonderer Spieler. Ich habe für jede Mannschaftsposition einen anderen.

Wer oder was gab dir die Stärke durchzuhalten und Profi zu werden?

Compper: Meine Freundin, meine Freunde und vor allem meine Familie.

Was machst du in deiner Freizeit?

Compper: Ich surfe im Internet, höre Musik, relaxe. Ich gehe mit meiner Freundin gerne shoppen und zum Essen.

Bist du in Gladbach beliebt?

Compper: Ich bin noch zu kurz in Mönchengladbach, um dies beurteilen zu können. Ich habe jetzt zwölf Bundesligaspiele hinter mir. Die Fans mögen mich und sind in Ordnung.

Ist das Training abwechslungsreich?

Compper: Das Training ist recht unterschiedlich. Es gibt Spieler, die machen Passtraining, andere üben Spielzüge, wieder andere trainieren Standardsituationen oder wärmen sich auf. Es gibt individuelle Einheiten für jeden Spieler, die vom Trainer in Absprache mit den Spielern zusammengestellt werden, wie zum Beispiel Übungen im Kraftraum. Der Trainer beobachtet und korrigiert uns. Wichtig ist natürlich vor allem die Disziplin jedes Spielers.

Welches Auto ist dein Traumauto?

Compper: Ein BMW 6-er.

Was wäre, wenn die Mannschaft wegen dir ein Spiel verlieren würde?

Compper: Mich würden Gewissensbisse plagen.

Was würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Compper: Meine Freundin, einen Laptop - ganz wichtig, damit man nicht von der Außenwelt abgeschlossen wäre - und gutes Essen und Trinken. (ZmS)

Mario Kuhn, Luca Henne, Kepler-Gymnasium Tübingen, Klasse 8 a.