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SSV-Fußballer Eiberger und Schiffel im Interview

Die SSV-Fußballer Pierre Eiberger und Tom Schiffel standen den Schülern Julian und Sebastian Rede und Antwort

Pierre Eiberger (rechts) und Tom Schiffel beim Treffen mit den ZmS-Reportern. FOTO: ZMS
Pierre Eiberger (rechts) und Tom Schiffel beim Treffen mit den ZmS-Reportern. FOTO: ZMS
Pierre Eiberger (rechts) und Tom Schiffel beim Treffen mit den ZmS-Reportern. FOTO: ZMS

REUTLINGEN. In der letzten Zeit gab es um die Oberliga-Mannschaft des SSV Reutlingen viele Schlagzeilen. Auf der einen Seite steht der gute Start in die Saison mit dem derzeitigen zweiten Tabellenplatz. Andererseits gibt es einige negative Ereignisse wie die lange Sperre des Stürmers Christian Gilles oder der Punkteabzug für das Verhalten einzelner Fans beim Auswärtsspiel in Backnang, der vom Sportgericht erst in zweiter Instanz dieser Tage aufgehoben wurde. Julian und Sebastian, selbst begeisterte Fußballspieler, haben den Kapitän Pierre Eiberger (27 Jahre, zentrales Mittelfeld) und Tom Schiffel (23 Jahre, linker Verteidiger) zu diesen Ereignissen, aber auch zu ihrer Person befragt. ZmS/

GEA: Wo habt ihr das Fußballspielen gelernt?

Eiberger: Also ich bin jetzt seit 14 Jahren hier in Reutlingen, und davor habe ich drei Jahre bei meinem Heimatverein in Neuhausen gespielt.

Schiffel: Ich habe mit fünf Jahren angefangen, in Eningen Fußball zu spielen und bin, als ich zwölf war, zum SSV gekommen.

Habt ihr neben dem Fußball einen Beruf gelernt?

Eiberger: Ich mache gerade eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann.

Schiffel: Ich bin Student in Tübingen. Ich studiere im dritten Semester Sport und Geografie auf Lehramt, das heißt, ich werde mal Lehrer.

Bleibt euch neben dem Fußballspielen noch Zeit für andere Hobbys und Unternehmungen?

Eiberger: Ich arbeite von Montag bis Freitag, aber wir trainieren nur dreimal, und einmal müssen wir etwas zuhause machen. Es bleibt also noch genügend Zeit, um Freunde, die Freundin und andere Sachen unterzubringen.

Schiffel: Ich bin da etwas flexibler. Ich bin von Dienstag bis Donnerstag an der Uni, montags arbeite ich. Deshalb habe ich freitags Zeit für andere Aktivitäten.

Achtet ihr auf eure Ernährung?

Eiberger: Leider nicht immer, ich gehe auch mal zu McDonald’s oder Burger King, aber ich achte auch darauf, dass ich nicht zu viel Fastfood esse. Gerade ein paar Tage vor dem Spiel achte ich darauf, dass ich viele Nudeln und Fleisch zu mir nehme.

Schiffel: Ich muss auch zugeben, dass ich vielleicht mehr auf gesunde Ernährung achten könnte. Hin und wieder ertappe ich mich auch dabei, dass ich abends beim Fußballschauen Chips esse.

Kümmert ihr euch um den fußballerischen Nachwuchs?

Eiberger: Ehrlich gesagt machen wir da wenig. Wir trainieren selbst sehr oft, da ist es schwierig, noch bei einem Jugendtraining dabei zu sein, vor allem, wenn man, so wie ich, noch arbeitet. Ich verfolge aber immer ein bisschen, wie unsere Jugendmannschaften stehen.

Schiffel: Ich mache da auch eher weniger. Ich war aber heute zum Beispiel bei einem kleinen Projekt dabei, Kinder mit Migrationshintergrund aus der Eduard-Spranger-Schule haben mit deutschen Kindern gekickt. Ich habe zugeschaut und mich ein bisschen mit den Jungs unterhalten.

Würdet ihr euch kümmern, wenn man euch fragen würde, also würdet ihr zum Beispiel zu einem Fußballcamp kommen?

Eiberger: Ja klar, wenn es mir zeitlich möglich wäre, würde ich auf jeden Fall vorbeischauen, vielleicht auch ein bisschen mitspielen und mich mit den Kindern unterhalten.

Schiffel: Wenn das zu meiner vorlesungsfreien Zeit stattfindet, vielleicht auch mal über Pfingsten oder so, würde ich da gerne mitmachen.

Was war bisher euer schönster oder größter fußballerischer Erfolg?

Eiberger: Wir haben vor drei Jahren den WFV-Pokal gewonnen, somit qualifizierten wir uns für den DFB-Pokal. Aber auch die DFB-Pokalspiele, die wir hier vor 10 000 Zuschauern hatten, gehören zu meinen schönsten Erfolgen.

Schiffel: Da kann ich mich nur anschließen. Ich war noch im Sommer in China und habe dort bei einer Universitäten-Weltmeisterschaft mitgespielt, die hat vielleicht nicht so einen hohen Stellenwert wie der WFV-Sieg, aber es war trotzdem eine gute Erfahrung.

Wie siehst du deine Rolle als Spielführer der Mannschaft?

Eiberger: Es ist wichtig, dass man als Vorbild vorangeht, bei jedem Training alles gibt, und dass man die Vorgaben des Trainers umsetzt und voll dahinter steht. Und wenn es mal nicht so läuft, ist es wichtig, dass man die Mannschaft mitnimmt. Man muss auch viele Dinge außerhalb des Platzes regeln, man ist immer Ansprechpartner für den Verein, für den Trainer. Man hat viel zu tun, aber es macht auch Spaß, und ich bin auch stolz, dass ich Kapitän bin.

Lasst ihr euch während des Spiels vom Kapitän etwas sagen?

Schiffel: Klar, das Spiel würde sonst auch nicht so gut funktionieren. Pierre ist aber nicht der Einzige, der die Kommandos gibt. Wenn unser Torwart etwas sagt, dann höre ich natürlich auch darauf.

Ihr seid zurzeit Zweiter in der Tabelle. Was ist für euch in dieser Saison drin?

Eiberger: Ich denke, wir sind gut gestartet, uns war das selbst am Anfang gar nicht so bewusst. Es sind jetzt schon 15 Spiele vorbei, und wir sind immer noch da oben und verlieren kaum ein Spiel. Ich denke, wenn wir so weitermachen, ist schon einiges drin. Unser Ziel ist es, da zu bleiben, wo wir sind. Es wird zwar schwierig werden, aber wir werden uns auf die Rückrunde gut vorbereiten. Wichtig ist auch, dass wir im Pokal noch dabei sind. Wir haben da wieder gute Chancen ins Finale zu kommen.

 

»Das mit dem Punktabzug hat uns schon belastet«

 

Worauf führt ihr eure derzeitigen Erfolge zurück?

Schiffel: Es ist schwer zu sagen, woran es liegt, es gibt sicher nicht nur einen einzelnen Punkt für den Erfolg. Sicher liegt aber viel an der Einstellung der Mannschaft und dass sie bei anderen Dingen zurücksteckt, um sich auf den Fußball zu konzentrieren.

In der letzten Zeit gab es auf der anderen Seite auch viel Unruhe beim SSV: die lange Sperre von Christian Gilles, der drohende Punkteabzug für das Spiel in Backnang, eine lange Verletztenliste. Wie ist die Mannschaft damit umgegangen? Wie habt ihr das verarbeitet?

Eiberger: Das mit dem Punkteabzug hat uns schon belastet, wir haben auch viel darüber gesprochen, aber es ist ja jetzt zum Glück vom Tisch. Die acht Spiele Sperre für Christian Gilles waren viel zu lang, und zuvor hat er ja auch viele Tore geschossen. Aber ich denke, die Mannschaft hat das super weggesteckt, und wir haben ja auch kaum ein Spiel seither verloren. Wenn er zurückkommt, wird er uns sicher weiter stärken. Und zu den Verletzungen: Na klar, Verletzungen werfen die Mannschaft zurück. Wir sind aber mit 26 Spielern in diese Saison gestartet, und von denen können alle in der Oberliga spielen. Ich glaube, dass wir auch das wegstecken können. (ZmS)

Julian Kiesecker und Sebastian Scheiber, Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9e

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