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Sportlicher Beitrag zur Völkerverständigung

GAMMERTINGEN. Er heißt Mario Kosjerina und ist 31 Jahre alt. Im ZmS-Interview erzählt der Abteilungsleiter des TSV Gammertingen, was ihn am Volleyball begeistert.

ZmS: Seit wann interessieren Sie sich für Volleyball und warum?

Mario Kosjerina: Seit ich elf Jahre alt bin beschäftige ich mich mit der Sportart Volleyball. In dieser Zeit habe ich auch viele andere Sportarten ausprobiert, bin aber immer wieder mit viel Freude zum Volleyballsport zurückgekehrt. Das Interesse hat mit ganz einfachem Schulsport angefangen und hat sich dann in der AG fortgesetzt. Herr Jakob, mein damaliger Sportlehrer und Abteilungsleiter Volleyball, hat uns eingeladen, auch in den Verein reinzuschnuppern. Wir waren dann schließlich eine gute Clique und haben im ersten Jahr gleich die Qualifikation zu den Süddeutschen Meisterschaften erreicht. Dieses hat uns natürlich noch mehr an die Sportart gefesselt.

Wie viele Länderspiele gab es bisher in Gammertingen, und wird es weiter von Ihnen geleitete Spiele geben?

Kosjerina: In Gammertingen fanden in den Jahren 1980 und 1981 schon zwei Länderspiele statt, und im Jahr 1981 wurde ebenfalls auch schon der AlpenCup ausgetragen. In meiner Amtsperiode als Abteilungsleiter fanden in den letzten drei Jahren zwei Länderspiele und auch vier Nationen-Turniere statt. Sicherlich sind wir als Abteilung bestrebt, unsere Sportart in der Region mit solchen Highlights auch zu präsentieren. Wir werden uns in Zukunft sicherlich weiterhin um Länderspiele oder auch um kleinere Turnierserien bewerben. Der DVV hat uns in Aussicht gestellt, dass wir in den kommenden 16 Monaten unter Umständen eine Sechs-Nationen-Juniorinnen-Turnier ausrichten dürfen. Bis hierzu jedoch die Entscheidung gefallen ist, werden wir uns um vereinzelte Länderspiele bemühen.

Welche?

Kosjerina: Hierzu kann ich leider keine Aussage treffen, da dem DVV hier die alleinige Entscheidung obliegt und dieses mit den Mannschaften im Inland und auch Ausland klärt. Wie vorhin gesagt, werden wir uns um ein weiteres Event in Form eines Turniers bewerben. Denn das letzte Ereignis hat gezeigt, dass dadurch auch viele Freundschaften zwischen den Mannschaften, Betreuern, Ausrichtern und Helfern entstanden sind. Im Zuge der Globalisierung sind wir natürlich bestrebt, auch unseren Anteil zur Völkerverständigung beizutragen.

Hätten Sie eine »bestimmte« Nationalmannschaft im Blick, die hier in Gammertingen antreten und für sportliche Spannung sorgen soll?

Kosjerina: Sicherlich hätten wir viele Zuschauer, wenn die Mannschaften aus Kroatien, Italien, Russland, Frankreich, Deutschland, Brasilien, Kuba oder den USA kämen. Ich denke, in diesem Bereich sollte man nicht wählerisch sein, sondern einfach versuchen, das Ereignis so gut wie möglich zu vermarkten.

Gibt es noch weitere Pläne, die Sie verwirklichen möchten?

Kosjerina: Zunächst möchte ich im Privaten eine Familie gründen und mit meiner Frau auch Kinder großziehen. Im beruflichen Bereich möchte ich in den kommenden Jahren eine Führungsposition in einem renommierten Unternehmen besetzen. Die berufliche Karriere und die Familie stehen in Zukunft auf jeden Fall im Vordergrund. Was den Volleyballsport betrifft, möchte ich versuchen, einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, damit dieser in den Medien (Printmedien und auch TV) mehr Akzeptanz erreicht und dass dieser herrliche Sport auch viel öfters in der Öffentlichkeit steht. Durch Übertragungen im Fernsehen und so weiter.

Wie lange sind Sie denn eigentlich schon Abteilungsleiter in Gammertingen?

Kosjerina: Ich bin innerhalb des TSV Gammertingen seit 1999 Abteilungsleiter und seit 2002 Vizepräsident des VLW.

Wie lange wollen Sie diese Ämter noch bekleiden?

Kosjerina: Mein Mandat als Abteilungsleiter werde ich mit dem Jahr 2004 niederlegen, so dass ich mich auf mein berufliches Weiterkommen konzentrieren kann. Das Mandat als Vizepräsident des VLW werde ich ein Jahr später, also 2005 ebenfalls zur Verfügung stellen - in der Hoffnung, dass sich ein Nachfolger findet.

Was könnten Sie einem Nicht-Volleyballer, der es aber mal probieren möchte, konkret zum Ansporn sagen?

Kosjerina: Derjenige soll sich nicht gleich entmutigen lassen, wenn es beim Schnuppertraining nicht auf Anhieb funktioniert. Es bedarf nämlich sehr viel persönlichen Einsatzes und auch des festen Willens zum Training, damit man diese Sportart erfolgreich erlernt. Hat man's dann aber geschafft, macht es auf jeden Fall sehr viel Spaß. Als Ansporn möchte ich Anfängern noch folgendes Zitat mit auf den Weg geben: »Im Volleyballsport werden Potenziale geweckt, neben der sportlichen Begabung, die mentale Persönlichkeit und Stärke, mit psychischen Belastungen umzugehen, Fehler und Niederlagen zu verarbeiten und Erfolge zu genießen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren. Eigenschaften, die einem im ganzen Leben, beruflich und privat weiterhelfen« (Zitat von Dirk Schäfer 2003).

Könnten Sie Volleyball in Gammertingen auch anderen empfehlen?

Kosjerina: Ja, auch weil er jederzeit und überall ausgeübt werden kann: Im Urlaub beispielsweise muss man sich eigentlich nur mit einem Ball an den Strand stellen und man hat innerhalb kürzester Zeit Mitspieler. Volleyball lebt durch die Mundpropaganda derjenigen, die den Sport mit Liebe betreiben und Spaß an ihm haben. Nur diesen Spaß kann man an alle anderen vermitteln. Übrigens: Volleyball kann man bis ins hohe Alter ausüben. (ZmS) Khang Huynh, Realschule Gammertingen, Klasse 8b