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Aktuell Soziales

Spaß am Helfen

METZINGEN. Jeder Schüler kann soziales Engagement und Eigeninitiative leicht unter Beweis stellen. Im Schuljahr 2009/2010 machten Siebtklässler und Siebtklässlerinnen der Schönbein-Realschule Metzingen (SRM) ihr SE-Praktikum (Soziales-Engagement). Die Klassen suchten sich einen bestimmten Bereich aus, in dem sie sich sozial engagieren wollten. Vier Wochen hintereinander konnten sich die Schüler hilfsbereit für ihre Mitmenschen einsetzen. Egal ob Altenpflege, Kinder »hüten«, Arbeit im Tafelladen oder anderen Hilfswerken: Für jeden war etwas dabei.

Beim Essen helfen, sich unterhalten, ein Brettspiel machen - kurzum: sich Zeit für die Menschen nehmen. Darauf kommt es bei der
Beim Essen helfen, sich unterhalten, ein Brettspiel machen - kurzum: sich Zeit für die Menschen nehmen. Darauf kommt es bei der Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen an. Foto: ZmS
Beim Essen helfen, sich unterhalten, ein Brettspiel machen - kurzum: sich Zeit für die Menschen nehmen. Darauf kommt es bei der Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen an.
Foto: ZmS

Freundlicher Empfang

Wir, Friedeborg und Svanhild Krestel, Schülerinnen der SRM, geben einen kurzen Einblick in unsere Arbeit im Seniorenzentrum Erms, das wir vier Freitagnachmittage hintereinander besuchten. Am 16. April kamen wir im Pflegeheim, Seniorenzentrum Erms in Metzingen an. Ein großes, modern eingerichtetes Haus mit vier Wohnbereichen, zwei Hallen und zwei Speisesälen, aufgeteilt auf zwei Ebenen. Ein bisschen mulmig war uns schon, als wir in die große Eingangshalle traten. Was würde uns erwarten? Würden wir den Anforderungen gerecht werden können? Doch unsere Befürchtungen waren unbegründet: Die Sekretärin Frau Hillenbrandt empfing uns freundlich und stand uns Rede und Antwort.

Von ihr erfuhren wir auch, dass es 76 Pflegeplätze gibt und rund 60 Mitarbeiter beschäftigt sind. Nach der kurzen Begrüßung führte uns die Pflegedienstleitung Frau Bross im Haus herum, erklärte uns alles und machte Vorschläge, was gemacht werden könnte. Und dann durften wir endlich loslegen, denn es gab viel zu tun: Wir begleiteten die Senioren auf Spaziergängen, waren Gesprächspartner, servierten Kaffee und Kuchen, halfen beim Einkaufen, spielten viel »Mensch ärgere dich nicht« und gaben unter anderem dem einen oder anderen hilfsbedürftigen Bewohner das Essen.

Manchmal mussten wir auch zusammenfegen, die Spülmaschine ausräumen, den Tisch decken und abräumen, und andere Haushaltsarbeiten erledigen, die von der Pflege eben auch erledigt werden müssen, aber die meiste Zeit verbrachten wir mit den zu betreuenden Menschen.

An den folgenden Nachmittagen machten wir eine völlig neue Erfahrung, nämlich den Umgang mit demenzkranken Leuten, deren Verhalten wir zuerst nicht einschätzen konnten. Wie zum Beispiel unkontrollierte Weinanfälle, die extreme Vergesslichkeit und die nicht zueinanderpassenden Sätze, die manch ein Bewohner vor sich hin murmelte. Aber auch das gehört zur Altenpflege, und mittlerweile können wir recht gut damit umgehen - was einer der vielen Vorteile ist, die so ein Projekt mit sich bringt.

Erfahrungen fürs Leben

Aussagen wie »Es ist ja so schön, dass die Mädels hier sind!« oder »Die geben sich so viel Mühe« , die wir von Pflegern, Mitarbeitern und Bewohnern aufschnappten, machten die Zeit im Seniorenzentrum unvergesslich und schöner. Der Aufenthalt mit den neuen Erfahrungen und Erlebnissen hat sich in jeder Hinsicht gelohnt und wir sehen mit guten Erinnerungen auf die Zeit unseres Praktikums zurück. (ZmS)

Svanhild und Friedeborg Krestel, Schönbein-Realschule-Metzingen, Klasse 8e