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Schule aus Lehrerperspektive

Rollentausch: Im ZmS-Interview ist es ausnahmsweise mal nicht der Lehrer, der die Fragen stellt

Zoë Keppeler vom HAP-Grieshaber-Gymnasium, Klasse 9b, hat den Artikel ihrer Mitschülerinnen mit einer Karikatur illustriert.  G
Zoë Keppeler vom HAP-Grieshaber-Gymnasium, Klasse 9b, hat den Artikel ihrer Mitschülerinnen mit einer Karikatur illustriert. GRAFIK: ZMS
Zoë Keppeler vom HAP-Grieshaber-Gymnasium, Klasse 9b, hat den Artikel ihrer Mitschülerinnen mit einer Karikatur illustriert. GRAFIK: ZMS

REUTLINGEN. Wir, zwei Schülerinnen des HAP-Grieshaber-Gymnasiums in Reutlingen-Rommelsbach, hatten die Möglichkeit, einen Lehrer unserer Schule zu interviewen und haben dabei einen guten Einblick in seinen Alltag gewonnen, an dem wir Sie gerne teilhaben lassen wollen.

 

ZMS: Wie kamen Sie zu dem Beruf Lehrer?

Thilo Hämmerle: Ich habe im Zivildienst praktische Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen gemacht und dabei gemerkt, dass mir die Arbeit mit Jugendlichen gut liegt.

Wann haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Hämmerle: Als ich 23 Jahre alt war. Ich habe angefangen, Englisch und Politik zu studieren und wollte zunächst Journalist werden, weil ich gerne schreibe. Dann habe ich aber durch meine Schwester, die Lehrerin ist, Erfahrungen mit Kindergruppen gemacht und dabei bemerkt, dass mir das mehr Freude bereitet.

Was stört Sie im Unterricht?

Hämmerle: Am meisten stört es mich, wenn Schüler sich über die Antwort eines Mitschülers lustig machen. Respektloses Verhalten ist etwas, was ich überhaupt nicht mag.

 

Haben Sie sich schon mal überlegt, Ihren Beruf aufzugeben?

Hämmerle: Nein, habe ich nicht, denn ich finde, es ist der richtige Beruf für mich. Aber es gibt auch andere Berufe, die ich mir gut vorstellen könnte.

Sind Sie schon mal richtig ausgerastet?

Hämmerle: Nicht, dass ich wüsste.

 

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Lehrer?

Hämmerle: Die Auslandsaustausch-Projekte mit Schülern waren schön. Und auch in der Theater-AG hatte ich tolle Erlebnisse. Insgesamt finde ich es schön und wichtig, dass man gut miteinander auskommt und die Schüler im Unterricht selbstständig kontroverse Diskussionen führen, ohne dass der Lehrer eingreifen muss.

Was haben Sie als Lehrer gelernt und ware ndiese Erfahrungen wertvoll für Sie?

Hämmerle: Ich habe dadurch, dass ich es unterrichtet habe, ziemlich gut englische Grammatik gelernt (lacht). Und auf jeden Fall habe ich gelernt, mich zurückzuhalten, zuzuhören und Geduld zu haben.

Würden Sie den Beruf weiterempfehlen und wenn ja, was sollte man Ihrer Meinung nach mitbringen?

Hämmerle: Ja, aber nicht jedem. Man sollte viel Sympathie für Kinder mitbringen, Freude an der Arbeit mit Jugendlichen haben, offen und selbstbewusst sein und vor allem braucht man eine eigene, klare Haltung zu Sachen, die einem wichtig sind und Werte wie Respekt und Toleranz. Man muss echt sein. (ZmS)

 

Annika Gaiser und Yasemin Eisele, HAP-Grieshaber-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9b

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