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Aktuell INTERVIEW

Schnittkünstler und Haarmäleons

PFULLINGEN. Schnittkunst, Haarmäleon, Hair Leone - immer mehr Wortspiele schmücken die Fenster der Friseursalons. So auch ein Salon in Eningen, der mich wegen seines Namens neugierig gemacht hat. Also stattete ich dem Geschäftsführer Luca Leone einen Besuch ab.

ZmS: Hallo, danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mir ein paar Fragen zu beantworten.

Luca Leone: Gerne, aber sag doch Luca zu mir.

Ok, danke. Seit wann hast Du diesen Laden?

Luca: Seit April 2007.

Ist das Dein erstes Geschäft?

Luca: Nein. Vor circa fünf Jahren bot sich mir die Gelegenheit, einen Frisörsalon in Tübingen zu übernehmen.

Wie heißt denn Dein Laden in Tübingen?

Luca: Schnittkunst.

Das ist ja auch ein interessanter Name. Wie kamst Du darauf?

Luca: Mein Laden in Tübingen ist kein klassischer Frisörsalon: Er bietet auch Künstlern die Möglichkeit, ihre Kunstwerke auszustellen. So kannst Du Deine Haare frisieren lassen, während Du Kunst betrachtest. Schnitt-Kunst eben.

Und Dein Friseurgeschäft hier hieß doch mal anders?

Luca: Das stimmt. Vor noch wenigen Monaten hieß es noch Haarmäleon.

Du bist ja kreativ. Haarmäleon.

Luca: Naja, mein Team ist sehr einfallsreich. Haarmäleon haben wir vom wandelbaren Chamäleon abgeleitet.

Warum steht jetzt an der Türe »Hair Leone«? Hat euch Haarmäleon nicht mehr gefallen?

Luca: Doch! Aber ein Friseurladen in Deutschland ließ nachträglich diesen Namen für sein Geschäft patentieren. So wurde ich verpflichtet, einen neuen Namen zu suchen. Irgendwann hatte meine Mitarbeiterin Anke Daud dann den zündenden Einfall. Sie meinte: »Darf ich vorstellen, Herr Leone.«

Dann hat sie also einfach Deinen Nachnamen als Wortspiel in den Geschäftsnamen eingebracht. Echt clever! Wie viel Mitarbeiter hast Du?

Luca: Vier in Tübingen, zwei hier.

Kann man bei Dir auch ein Praktikum machen oder eine Ausbildung?

Luca: Ja, natürlich. Ich möchte den jungen Leuten die Möglichkeit bieten, sich in diesem tollen Beruf zu verwirklichen.

Bist Du deshalb auch Friseur geworden?

Luca: Ich liebe meinen Beruf, weil ich immer mit Menschen in Kontakt bin und meine Kreativität ständig entfalten kann.

Bist Du immer auf dem neuesten Stand, was die hippsten Trendfrisuren anbelangt?

Luca: Ja, sicher. Nicht nur Mode unterliegt einer Dynamik, auch Frisuren. Umso mehr ist es für meine Mitarbeiter und mich wichtig, uns kontinuierlich fortzubilden, um unseren Kunden die neuesten Highlights zu präsentieren.

Dann weißt Du ja, was dieses Jahr so angesagt ist!

Luca: Bei Damen sind weiche Formen, Wellen und Farben in Naturtönen in und bei Männern etwas längere Haare.

Ok, heute habe ich aber erfahren, dass ein Friseur nicht nur beim Haare schneiden kreativ sein muss. Er muss erst mal die Kunden mit einem kreativen Namen in seinen Laden locken.

Luca: Ja, ein Eyecatcher ist wichtig.

Also bei mir hat es gewirkt. Danke für das Interview. Weiterhin viel Spaß!

Luca: Nichts zu danken, gern geschehen. Und Dir viel Spaß bei ZmS!

Ina Friedrichson, Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen, Klasse 8c