Logo
Aktuell INTERVIEW

Romeo und Julia tanzen

Marieke Laudel und Adrian Turner sind Profi-Tänzer. An der Peter-Rosegger-Schule betreuen sie ein Projekt, an dem auch ZmS-Reporterin Lilly Keller teilnimmt

Lilly Keller (Mitte) mit Adrian Turner und Marieke Laudel. FOTO: ZMS
Lilly Keller (Mitte) mit Adrian Turner und Marieke Laudel. FOTO: ZMS
Lilly Keller (Mitte) mit Adrian Turner und Marieke Laudel. FOTO: ZMS

REUTLINGEN. Von Oktober bis Dezember gibt es bei uns an der Schule einen Tanz-Workshop. Das Thema ist »Romeo und Julia«, ein Ballettstück, das demnächst in Stuttgart aufgeführt wird. Darin geht es um ein Liebespaar, das nicht zusammen kommen kann, weil die beiden Familien verfeindet sind. Die Balletttänzer Marieke Laudel und Adrian Turner kommen vom Stuttgarter Ballett und sind unsere Workshop-Leiter.

Wir entwickeln eigene choreografische Ideen, die wir zum Abschluss in der Schule präsentieren wollen. Außerdem sind zwei Fahrten nach Stuttgart ins Staatstheater geplant: Einmal dürfen wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Das andere Mal schauen wir uns eine Schülervorstellung des Balletts »Romeo und Julia« an. Das Projekt nennt sich »Impuls Musik Theater Tanz« und ist ein kulturpädagogisches Schulprojekt des Staatstheaters in Stuttgart. Ich habe mit unseren beiden Workshop-Leitern Marieke Laudel (44) und Adrian Turner (48) ein Interview geführt.

 

ZMS: Wo wohnen Sie?

 

Laudel/Turner: Wir wohnen beide in Stuttgart.

Woher kommen Sie ursprünglich?

Turner:Ich bin England geboren, mein Vater ist Engländer und meine Mutter ist Italienerin.

Laudel: Ich bin in Stuttgart geboren, aber meine Mutter ist Holländerin.

Was ist Ihr Beruf und wie sind Sie dazu gekommen?

Laudel: Ich bin staatlich geprüfte Balletttänzerin.

Turner: Das bin ich auch und dann arbeite ich noch als freier Choreograf und leite Bildungsprojekte gemeinsam mit Marieke.

Wie ist die Ausbildung zu Ihren Berufen?

Turner: Das war die schönste Zeit, aber auch die härteste Prüfung in meinem Leben! Wie stehe ich? Wie bewege ich mich? Wie bekomme ich eine Ausstrahlung? Mein Selbstbewusstsein wurde auseinander genommen bis in den innersten Kern und danach musste ich es wieder zusammenbauen.

Laudel: Es war eine sehr lange Ausbildung. Ich habe mich schon sehr früh dafür entschieden. Du brauchst sehr viel Geduld, viel Disziplin und viel Durchhaltevermögen. Du musst diese Ausbildung durchstehen und du musst es wirklich wollen. Dies schaffen nicht alle.

Was ist Ihr aktuelles Projekt?

Laudel: Unser aktuelles Projekt sind diese Bildungsprojekte an verschiedenen Schulen im Umkreis von Stuttgart zum Thema »Romeo und Julia«. Insgesamt sind es fünf Impulsprojekte dieser Art.

Wie viele Aufführungen haben Sie im Jahr?

Turner: Das kann man so nicht sagen, da wir mittlerweile diese Bildungsprojekte machen und da gibt es immer auch diese Werkstattpräsentationen. Und dann machen wir noch ein Projekt zu einer Kunstausstellung und verschiedene andere Choreografien.

Wie lange machen Sie den Beruf schon?

Laudel: Ich habe schon mit vier Jahren angefangen zu tanzen, und mit elf Jahren bin ich dann zum klassischen Ballett gekommen. Mein erstes Engagement hatte ich mit 19 Jahren.

Haben Sie viel Spaß beim Tanzen?

Laudel/Turner: Unglaublich viel Freude haben wir beim Tanzen. Irrsinnig viel Spaß macht es uns, trotz aller Schwierigkeiten.

Spielen Sie auch ein Instrument?

Turner: Nein, leider nicht! Das wäre noch ein Wunsch für mein Alter: Klavier zu lernen.

Laudel: Als Kind habe ich mal Blockflöte gelernt.

Welche Musik hören Sie gerne?

Turner: Ich höre so ziemlich jede Musik außer Heavy Metal und elektronischer Musik. Am Liebsten höre ich Jazz.

Laudel: Ich höre auch jede Art von Musik, von klassischer Musik bis Musik aus den Charts, aber kein Heavy Metal.

 

»Ich wünsche mir, dass alle Menschen offen sind und offen bleiben«

 

Wie viele Arbeitsplätze gibt es an Ihrem Theater?

Turner: Wir sind ein mittelständischer Betrieb mit insgesamt 1 300 Mitarbeitern. Es gibt auch Ausbildungsplätze. Mit einem Werkrealschulabschluss kann man eine Lehre beim Staatstheater in Stuttgart machen.

Was mögen Sie gar nicht?

Turner: Wenn Menschen sich schließen. Ich wünsche mir, dass Menschen offen sind und offen bleiben. Für mich ist es ein Ziel im Leben, an der Öffnung zu arbeiten.

Laudel: Unfreundlichkeit und Respektlosigkeit. (ZmS)

 

Lilly Keller, Peter-Rosegger-Schule, Reutlingen, Klasse B1

 

Alle ZmS-Artikel gibt's hier