Ich selbst bin von Anfang an mit dabei.Die Aufgabe eines Schulsanitäters besteht darin, ein oder zweimal pro Woche (je nach Plan) in der großen Pause und an Schulveranstaltungen wie beispielsweise während des Fußballturniers oder der Bundesjugendspiele Bereitschaftsdienst zu leisten. Während unseres Dienstes sind wir in der Regel drei bis vier Schulsanitäter.
Helfen fühlt sich gut an
Und fast jeder von uns hat seinen eigenen Aufgabenbereich gefunden: der eine kennt sich besser mit Schürf- oder Platzwunden aus, der andere ist einfühlsamer und kann den Patienten beruhigen und betreuen.Was wir aber immer mit dabei haben, ist unser treuer Begleiter, der Sanitätsrucksack, der mit allem ausgestattet ist, was man zum Erste Hilfe leisten braucht. Also zum Beispiel Kompressen, Verbände, Pflaster, Stifneck (Halskrause) und, und, und - Diese Utensilien haben uns schon oft bei der Erstversorgung von diversen Verletzungen wie Brüchen, Platzwunden, Schürfwunden hilfreich zur Seite gestanden.
Hier ein Beispiel aus unserem Sanitätsalltag: Ein Kind ist gegen eine Türe gelaufen, die sein Mitschüler zu schnell aufgemacht hat. Es hat sich dabei am Kopf eine Platzwunde zugezogen. Im ersten Schritt haben wir alle Schaulustigen vom Unfallort verwiesen. Danach haben wir den Patienten befragt, wie es zu dem Unfall kam, ob es ihm schwindelig, schlecht oder übel sei. Und wie er denn heiße, in welche Klasse er gehe und wer der Klassenlehrer sei.
In dieser Zeit der Befragung ist der Patient meist genügend abgelenkt, um die jeweilige Wunde, in diesem Fall die Platzwunde, schmerzfrei versorgen zu können, in unserem Fall mit einem Druckverband.
Als Nächstes mussten wir Schulsanitäter entscheiden, ob die Verletzung so groß ist, dass ein RTW – das ist die Abkürzung für »Rettungswagen« – benötigt wird. Oder ob die Erziehungsberechtigten benachrichtigt werden müssen und diese dann mit ihm zum jeweiligen Hausarzt oder in die Notaufnahme gehen. In diesem Fall wurde tatsächlich sogar ein RTW benötigt.
Nach der Übergabe des Patienten an die Rettungskräfte haben wir alle verbrauchten Materialien wieder neu aufgefüllt. Alle beteiligten Schulsanitäter gingen danach wieder in den gewohnten Unterricht zurück.
Mir hat das Helfen und Verarzten von Anfang an viel Spaß gemacht. Das Gefühl, dass man gerade einem Schüler helfen kann, was andere in diesem Moment nicht können, ist einfach unbeschreiblich. (ZmS)
Philipp Ehinger, St. Wolfgang-Schule Reutlingen, Klasse 10