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Retten lernen und Spaß haben

METZINGEN. Es gibt so viele Fragen zur Jugendfeuerwehr, deshalb haben wir uns entschieden, den Metzinger Jugendfeuerwehrwart Frank Stiefel zum Thema zu befragen.

ZmS: Wann und von wem wurde die Jugendfeuerwehr Metzingen gegründet?

Frank Stiefel: Die Jugendfeuerwehr wurde 1982 gegründet, Leiter der Jugendfeuerwehr war damals Erwin Schweizer. Im letzten Jahr haben wir Jubiläum gefeiert, die Jugendfeuerwehr in Metzingen gibt es seit über 25 Jahren.

Ab welchem Alter darf man zur Jugendfeuerwehr?

Stiefel: Zur Jugendfeuerwehr dürfen alle Mädchen und Jungen ab elf Jahre. Die Zeit in der Jugendfeuerwehr geht bis zum 18. Geburtstag. Mit 18 Jahren tritt man dann in aller Regel in die aktive Abteilung über. Die aktiven Abteilungen sind für die Einsätze zuständig. Insgesamt gibt es in Metzingen drei aktive Abteilungen: die Abteilung Stadtmitte und die Abteilungen in Neuhausen und Glems. Im Gegensatz zu den aktiven Abteilungen gibt es aber nur eine Jugendfeuerwehr in Metzingen, in der Jungen und Mädchen aus Metzingen, Neuhausen und Glems zusammen sind.

Wie viele Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr?

Stiefel: Die Jugendfeuerwehr Metzingen hat momentan 30 Mitglieder, davon neun Mädchen. Die Jugendfeuerwehrler sind entsprechend dem Alter aufgeteilt in drei Gruppen. Jede Gruppe hat einen eigenen Dienstplan, auf dem steht, was wann gemacht wird.

Was macht man bei der Jugendfeuerwehr alles?

Stiefel: Ganz kurz gesagt: Viel Feuerwehrtechnik und viel Spaß und Spiel. Im Vordergrund steht natürlich die Feuerwehrtechnik. Das bedeutet, dass wir mit den Fahrzeugen und mit den Geräten der Feuerwehr arbeiten. Wir üben in der Jugendfeuerwehr die Handhabung von Schlauch und Strahlrohr und lernen verschiedene Vorgehensweisen, wie man ein Feuer bekämpfen kann. Natürlich wird dann zur Übung auch hin und wieder ein echtes Feuer gelöscht oder man macht im Sommer eine kräftige Wasserschlacht. Doch neben der Brandbekämpfung hat die Feuerwehr noch zahlreiche andere Aufgaben, die wir in der Jugendfeuerwehr alle kennen lernen. Wir machen aber nicht nur Feuerwehrtechnik. Auch Dinge wie eine Nachtwanderung, Zeltlager und Ausflüge in den Ferien, Besichtigungen, Spiel- und Videoabende, Kegeln, Fußballturniere und vieles mehr stehen auf dem Programm. Eigentlich ist für jeden etwas dabei.

Wer beschließt die Aktionen?

Stiefel: In der Jugendfeuerwehr gibt es zwei gewählte Jugendsprecher und einen Ausschuss, der ebenfalls von den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gewählt wird. Die Jugendsprecher und der Ausschuss beschließen zusammen mit den Leitern der Jugendfeuerwehr den Dienstplan und alle anderen Aktivitäten, die im Laufe eines Jahres stattfinden.

Bekommt man, wenn man zur Jugendfeuerwehr geht, Feuerwehrkleidung?

Stiefel: Ja. Jedes Jugendfeuerwehrmitglied bekommt beim Eintritt eine entsprechende Ausrüstung. Spezielle Feuerwehrstiefel mit Stahlkappen, eine Hose und eine Jacke sowie Helm und Handschuhe. Wenn wir mit den Feuerwehrgeräten arbeiten, ist das Tragen der Feuerwehrkleidung sogar Pflicht, damit nichts passieren kann, wenn zum Beispiel mal etwas auf den Fuß fällt. Natürlich bekommt auch jeder noch ein Jugendfeuerwehr-T-Shirt.

Gibt es Prüfungen und Abzeichen?

Stiefel: Auch die gibt es. Das wichtigste Abzeichen ist die Leistungsspange. Die wird am Ende der Jugendfeuerwehrzeit erworben, kurz vor dem Übertritt in die aktive Feuerwehr. Dabei wird alles geprüft, Feuerwehrtechnik, Allgemeinwissen und Sport. Es zählt jedoch die Leistung der Gruppe, nicht des Einzelnen. So kann man sich bei der Abnahme gegenseitig helfen. Wenn man es dann geschafft hat, darf man die Leistungsspange mit viel Stolz an seiner Uniform tragen.

»Es zählt die Leistung der Gruppe, nicht des Einzelnen«

Dürfen die Mitglieder auch mal in einem Feuerwehrauto mitfahren?

Stiefel: Das gehört natürlich mit dazu. Oft machen wir Übungen außerhalb des Feuerwehrhauses irgendwo in der Stadt. Da müssen wir natürlich die Feuerwehrautos mitnehmen, und die Jugendfeuerwehr fährt mit. Dieses Jahr waren wir schon in Grafenberg zu einer Schauübung vor der Bevölkerung. Da sind wir dann ein kleines Stück mit Blaulicht und Martinshorn gefahren, so wie das im echten Einsatz auch ist.

Gibt es Übungen?

Stiefel: Kleinere Übungen finden regelmäßig statt. Einmal im Jahr versuchen wir auch, eine richtig große Übung zu organisieren.

Wie viele Jugendleiter gibt es?

Stiefel: Momentan gibt es rund zehn Betreuer, die alle aus der aktiven Feuerwehr kommen und mit Euch die Dienste gestalten. Sie sind alle schon lange bei der Feuerwehr und können Euch viel erklären und erzählen.

Wann und wo ist der Jugendfeuerwehr-Dienst?

Stiefel: Der Jugendfeuerwehrdienst ist im Feuerwehrhaus in Metzingen. Das Feuerwehrhaus befindet sich in der Gustav-Werner-Straße in Metzingen, bei der Martinskirche. Wir haben jeden Montagabend außerhalb der Schulferien Dienst, von 18 bis gegen 19.30 Uhr. Für die Mitglieder aus Neuhausen und Glems haben wir einen Fahrdienst eingerichtet, sodass auch die nach Metzingen kommen können. Wer Interesse hat, darf gerne einmal vorbei kommen und reinschnuppern. Wir freuen uns über jedes neue Mädchen und jeden neuen Jungen.

Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview und die ausführlichen Antworten. (ZmS)

Andreas Kühfuß, Christoph Schnorr und Tiemo Schurr Schönbein Realschule Metzingen, Klasse 8a