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Organ-on-a-Chip: Alternative für Tierversuche?

Viele Forschungsprojekte weltweit beschäftigen sich mit dem Thema »Organ-on-a-Chip«. Dabei geht es darum, die kleinsten Bausteine eines Organs auf einen Chip zubringen und damit Medikamente in der Entwicklung zu testen. Dadurch sollen diese sicherer werden und langfristig auch Tierversuche ersetzen.

Mit verschiedenen Labor-Methoden wird versucht, einen Ersatz für Tierversuche zu finden.  FOTO: DPA
Mit verschiedenen Labor-Methoden wird versucht, einen Ersatz für Tierversuche zu finden. FOTO: DPA
Mit verschiedenen Labor-Methoden wird versucht, einen Ersatz für Tierversuche zu finden. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Die Idee, Mikroorgane auf Chips zu kultivieren, entstand in den frühen 2000er-Jahren. Schon lange suchen Wissenschaftler nach einem Ersatz für Tierversuche, da bei diesen Tiere oft sterben und außerdem ein Tier zwar ähnlich wie der Mensch auf Wirkstoffe reagiert, aber eben nicht gleich.

Die Wissenschaftler erwarten, dass Mikroorgane aufgebaut aus menschlichen Zellen bei Medikamententests bessere Ergebnisse liefern. Jedoch ist es in normalen Zellkulturschalen nicht möglich, da ein Mikroorgan durchströmt werden muss. Das ist in Zellkulturschalen nicht gegeben.

In den 1990ern kam man deshalb auf die sogenannte Mikrofluidik, also dem Verhalten von Flüssigkeiten und Gasen auf kleinstem Raum. Am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut Reutlingen (NMI) wird seit 2008 daran geforscht. Auf diesem Themengebiet ist es jedoch nicht allein. Weltweit gibt es viele Forschungsprojekte und es herrscht eine gewisse Konkurrenz. Durch Publikationen entwickelt sich aber das ganze Feld weiter.

Das Ziel ist es, Medikamententests sicherer zu machen und Tierversuche einzusparen. Gefahren sollen früher erkannt werden und langfristig sollen Tierversuche komplett ersetzt werden. Dies dauert zwar noch lange, da der Körper sehr kompliziert ist, aber es gab schon tolle Erfolge. Zwar muss die Anwendung noch vereinfacht werden, doch einige Pharmafirmen zeigen schon Interesse. (ZmS)

 

 

Joshua Stelzle, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9a

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