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Mit Häs und Maske raus auf die Straße

Lukas Persiko freut sich, dass bald wieder die fünfte Jahreszeit anbricht: Er ist im Narrenverein Trochtelfingen

Trochtelfinger »Schreier« in Aktion.  FOTO: UP
Trochtelfinger »Schreier« in Aktion. FOTO: UP
Trochtelfinger »Schreier« in Aktion. FOTO: UP

TROCHTELFINGEN. Ich heiße Lukas Persico und bin seit zwölf Jahren im Narrenverein Trochtelfingen bei den »Schreiern«, einer von acht Gruppen im Verein. Die Bären tragen ein braunes Fellhäs – so nennt man das Kostüm – mit einem dicken braunen Gürtel und Holzmasken, die wie ein Bärengesicht aussehen. Die Hexen haben einen Strohbesen, ein Hexengewand und eine Hexenmaske. Die Haidkatzen haben ein schwarzes oder graues Fell mit einem Schwanz. Auch zu ihrem Häs gibt es Masken, die Katzengesichtern nachempfunden sind. Sie wirken sehr freundlich mit ihren großen grünen Augen, an den Pfoten tragen sie Schellen.

Das Hansele, der Weißnarr, trägt meist eine geflochtene Kuhgeisel, an denen Saublodern – das sind Schweinsblasen – hängen, einen Korb mit Süßigkeiten und mindestens zwei »Geschell« über den Schultern gekreuzt. Das Häs der Zigeunerin ist eine weiße Spitzenbluse mit schwarzem Bolero und einem langen, dreistufigen Rock in den Farben Schwarz, Rot und Beige. Sie hat einen Korb mit »Zigeunerschnaps« dabei, den sie anbietet. Die Männer tragen ein Jackett mit roter Schärpe, einen Schlapphut und dazu eine schwarze Hose.

Es gibt böse und liebe Gomba

Die Schreier haben eine rote Hose, dazu gelbe Socken. Das Oberteil ist weiß mit roten Strichen. Sie haben eine braune Maske mit roten Backen, schwarzen Augenbrauen und schwarze Striche auf der Stirn. Die Gomba-Goischter haben ein Kostüm aus grünen und braunen Filzblättern. Die Masken sind unterschiedlich gestaltet, einmal böse, schaurig blickend, andere wiederum mit einem freundlich verschmitzen Lächeln. Die Gomba-Goischter haben ihren Namen von der Wasserstelle Trochtelfingens, der Gomba. Den Kindern erzählte man früher die Geschichte der Geister, um sie von der Gomba, die sehr tief war, wegzuhalten.

Es gibt außerdem noch die große, mittlere und kleine Garde. Sie begleiten die Umzüge tänzerisch. In der Fasnet gibt es immer Fasnetsumzüge in verschiedenen Städten und Ortschaften, diese haben auch immer selber einen Verein, der an diesem Tag auch mitläuft. Die Leute stellen sich an die Straße und schauen zu, manchmal auch bei 100 Gruppen.

Der Narrenverein hat ein Banner, auf dem alle Masken von den einzelnen Gruppen abgebildet sind. Die Schreier laufen immer als die erste Gruppe mit dem Banner. Die Hästräger rufen »Schrei«, die Menschen am Straßenrand antworten mit einem »Au«, das Ganze dreimal. Jeder Verein hat seinen eigenen Ruf. Bald nach Weihnachten geht es wieder los mit den Fasnetsumzügen und darauf freue ich mich schon sehr. Ich finde es sehr toll und wunderschön, das so viele Menschen da mitmachen. (ZmS)

Lukas Persico, Werdenbergschule Trochtelfingen, Klasse 9