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Meine schöne Heimat Portugal

Lara aus Engstingen verbringt die kompletten Sommerferien im Süden Europas. Und sie ist begeistert davon

Laras Eltern kommen beide aus Portugal, aus Städten nahe Porto, also aus dem Norden des Landes. FOTO: HAI
Laras Eltern kommen beide aus Portugal, aus Städten nahe Porto, also aus dem Norden des Landes. FOTO: HAI
Laras Eltern kommen beide aus Portugal, aus Städten nahe Porto, also aus dem Norden des Landes. FOTO: HAI

LICHTENSTEIN. Olá Amigos, ich berichte euch heute über mein Land Portugal und über meine besten Urlaubserlebnisse. Meine ganze Familie kommt aus Portugal, daher ist es unser Heimatland. Und deshalb verbringen wir jedes Jahr die kompletten Sommerferien dort. Meine Mutter kommt aus Santo Tirso und mein Vater stammt aus Vizela. Beide Städte liegen in der Nähe von Porto. In den Sommerferien freue ich mich immer darauf, meine ganze Familie wieder zu sehen.

Das ganze Jahr über zieht es immer mehr Touristen nach Portugal. Es liegt im Süden von Europa, ist ein sehr schönes und warmes Land. Im Norden Portugals ist das Meer dank des Atlantischen Ozeans erfrischend kalt. An der Algarve dagegen, ganz unten im Süden Portugals, ist das Meer wiederum sehr angenehm warm wegen des Golfstroms.

Ihr müsst wissen, dass Portugal sehr traditionell und ein sehr fußballverrücktes Land ist. Einer der besten Fußballspieler der Welt ist Cristiano Ronaldo – ein stolzer Portugiese, der jedes Mal bei der WM oder EM natürlich für Portugal kämpft. 2016 haben wir endlich zum ersten Mal die EM gewonnen. Das ganze Land ist komplett ausgeflippt.

Die Klänge der Seele

Unsere Traditionen sind wunderschön anzusehen. Aber hauptsächlich geht es darum, Spaß zu haben und mit den engsten Freunden oder Familienmitgliedern Zeit zu verbringen. Eine klassische Tradition ist der Rancho. Jede Region hat einen eigenen Tanzstil und eine eigene Art von Liedern. Bei vielen der traditionellen Tänze ziehen sich die Tänzer ganz besonders an und tragen zum Beispiel Arbeitskleidung oder farbenfrohe Trachten.

Eine andere Tradition ist der Fado – die Klänge der Seele. Fado ist die mit Abstand bekannteste portugiesische Musik. Das Wort bedeutet »Schicksal«. Fado ist weder Folklore noch Volksmusik, sondern Ausdruck des Seelenzustands der Portugiesen: der Saudade, dem Lebensgefühl der Portugiesen. Es ist schwer, die Saudade und den Fado zu erklären. Die Musik ist schwermütig, melancholisch und dennoch dem Leben zugewandt. Fado, so sagen wir Portugiesen, geht direkt ins Herz und ist Emotion pur. Er spricht unsere Gefühle an und nimmt uns ganz persönlich mit.

Wir sind aber auch bekannt für unsere Kunsthandwerke. Fliesen, Decken und Goldschmuck aus Portugal sind ein perfektes Souvenir und ein beliebtes Geschenk für sich selbst und andere. Man nennt unsere berühmten Fliesen »Azulejos«. Das sind wunderschöne, in mühevoller Handarbeit hergestellte Keramikfliesen. Im Alltag begegnet man ihnen in Portugal überall. Sie sind meistens weiß und haben was Blaues draufgemalt.

Die Portugiesen verstehen es außerdem, Feste zu feiern. Viele Veranstaltungen haben ihren Ursprung in der langen Geschichte des Landes. Die Feste haben oft einen religiösen Ursprung. So verwandelt sich Lissabon, die Hauptstadt von Portugal, zum Fest Santo António jedes Jahr am 13. Juni zu einer großen Prachtmeile. Heiraten an diesem Tag ist besonders populär, die »Casamentos de Santo António« sollen besonders viel Glück bringen. Auch in Porto wird der Schutzpatron der Stadt würdig gefeiert. Das Fest São João wird jedes Jahr am 24. Juni mit farbenprächtigen Umzügen gefeiert. Am Nachmittag verwandeln sich die Straßen in eine große Bühne. Singen, tanzen und ein Festmahl mit der Familie unter freien Himmel ist angesagt.

Essen bedeutet Teilen

Wir Portugiesen sind auch sehr gläubig. Fatima ist der bekannteste Wallfahrtsort in Portugal. Der Legende nach erschien drei Hirtenkindern am 13. Mai 1917 die Jungfrau Maria. Das Heiligtum von Fatima beherbergt heute eine der größten Kirchen der Welt. Mehrere katholische Päpste sind zum Wallfahrtsort Fatima gepilgert. Vor allem kranke Menschen pilgern in Hoffnung auf Heilung nach Fatima, das rund 130 Kilometer nördlich von Lissabon liegt. Knapp vier Millionen Pilger ziehen jedes Jahr an diesen heiligen Ort. Jedes Jahr fahren auch ich und meine Familie nach Fatima, da es bei uns ein Muss ist. Ich hatte immer das Gefühl, das hat meiner Familie gut getan.

Portugiesen lieben es, ein riesiges Festmahl mit allem Drum und Dran zu haben, Gäste zu empfangen und am Esstisch zusammen zu sein. Da wird aus jeder Mahlzeit ein Moment des Teilens. Fisch, Fleisch und Suppen dürfen nicht fehlen. Unsere Essen sind einfach, deftig und sehr lecker. Unser Nationalgericht ist Stockfisch »bacalhau«, »Sardinhas« und »Francesinha«, mein persönliches Lieblingsessen. Zum Essen wird überwiegend Wein getrunken. Der Portwein ist die bekannteste portugiesische Weinspezialität.

Als Dorfmädchen aus Lichtenstein, wohne ich in Portugal in einer Stadt namens Santo Tirso. Alles was das Herz begehrt, gibt es dort, viele Einkaufspassagen, Restaurants, Cafés und Parks findet man dort. Es wird einem nie langweilig und wir gehen immer sehr spät ins Bett. Meistens verbringen wir unseren Tag am Strand, da der nicht weit entfernt ist. Portugal ist ein hinreißend schönes Land mit endlos langen Stränden, vielen Festen, gastfreundlichen Menschen und duftenden Eukalyptuswäldern. Leider sehe ich aber auch jedes Mal sehr viele Waldbrände. Trotzdem liebe ich dieses Land. (ZmS)

 

Lara Januario, Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen, Klasse 8d

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