Siuzid am Telefon
Mit 1,7 Millionen Telefonaten jährlich ist die Telefonseelsorge gut ausgelastet. Die 86 ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeiter in Stuttgart sind rund um die Uhr gefragt. Alle haben bereits eine einjährige Ausbildung hinter sich, in der sie unter anderem über Rollenspiele die wichtigsten Faktoren eines Telefonseelsorgegesprächs kennen lernen. Solche Faktoren wären zum einen das einfühlsame Verstehen der individuellen Probleme, die bedingungslose Wertschätzung des Anrufers, zum anderen vor allem seiner eigenen Art treu zu bleiben und sich nicht zu verstellen.
»Es kommt auch schon mal vor, dass Menschen am Telefon Suizid begehen wollen«, erzählt Rosemarie Kirschmann, »genau dann, muss ein guter Telefonist einen kühlen Kopf bewahren und versuchen, den Anrufer von seinem Vorhaben abzubringen.« Etwa 80 Prozent der Anrufer sind Erwachsene oder Senioren, die anderen 20 Prozent Kinder und Jugendliche, die mit Problemen, die sie sehr beschäftigen, nicht allein fertigwerden.
Über\qs Telefon oder im Internet
»Mein Hamster ist gestorben«, oder »bei mir ist niemand daheim, und ich fühle mich so einsam«: Solche Probleme bekommen die freiwilligen Mitarbeiter unter anderem täglich zu hören.
Unserer Meinung nach ist die Telefonseelsorge ein sehr gutes und wichtiges Angebot für Menschen, die Probleme haben und anonyme und sofortige Hilfe bekommen wollen. Aus diesen Gründen sollte die Telefonseelsorge auch in Zukunft bestehen.Weitere Pläne der Organisation wären ein Live-Chat, der noch anonymer und der heutigen Jugend angepasster wäre. Doch bislang ist die kostenlose, 24-Stunden-Telefonseelsorge »nur« telefonisch unter 08 00/1 11 01 11, oder im Internet zu erreichen. (ZmS)
Alina Sigel, Mathis Dölker, Patrick Dittkuhn, BZN Gymnasium, Klasse 10c