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Man weiß fast nichts

GAMMERTINGEN. Eine Nachbarin erzählt: »Früher war alles anders«, meint Frau R. Volk aus Gammertingen. »Damals hatte fast jedes Haus eine Bank neben der Haustür stehen. Dort trafen sich im Sommer die Nachbarn nach der Arbeit und hielten ein Schwätzchen. Im Winter besuchten sich Nachbarn gegenseitig. Wir saßen in der warmen Stube. Die Kinder spielten miteinander, die Frauen machten Handarbeit und die Männer musizierten miteinander.«

Aus den Augen verloren

Die Nachbarschaft sei damals den Menschen wichtig gewesen. Nachbarn halfen sich immer gegenseitig, selbst bei Kleinigkeiten und natürlich auch bei größeren Aktionen, wie etwa beim Bauen eines Schuppens oder Ähnlichem. Es entwickelte sich gute Bekantschaften und sogar Freundschaften. Die Menschen wussten viel mehr voneinander. Heute weiß man fast nichts mehr von seinem Nachbarn. »Früher schaute man nach seinen Nachbarn, wenn man ihn an einem Tag noch nicht gesehen hatte, wusste man das sofort. Heute wissen die nächsten Nachbarn oft nicht mal mehr, ob jemand im Urlaub ist«, so R. Volk, »heute haben sich die Nachbarn aus den Augen verloren. Jeder schaut nur noch nach sich.« (ZmS)



Felix Baur, Gymnasium Gammertingen, Klasse 8 a