Die Royal Rangers wurden 1962 von Johnnie Barnes in den USA gegründet. Sie sind seit mehr als zehn Jahren fester Bestandteil der Jugendarbeit in Filderstadt und gehören zum Stuttgarter Stamm 35 mit rund 1 000 Kindern.
Die goldene Regel der Ranger lautet: »Alles, was ihr für euch von den Mitmenschen erwartet, das tut ihnen auch.« Sie stammt aus der Bibel (Matthäus-Evangelium 7,12). Leider erlebt man im Alltag oft das Gegenteil. Jeder denkt nur an sich, aber so kann das gemeinschaftliche Leben nicht funktionieren. Deshalb ist dieser Vers aus dem Matthäusevangelium für die Royal Rangers die goldene Regel.
»Das Mittagessen wird mit viel Liebe am offenen Feuer gekocht«Als ich bei den Startern - zu ihnen gehören Kinder von sechs bis neun Jahre - anfing, gab es zweimal im Jahr eine Wochenendfreizeit mit Spielen, Basteln, Nachtwanderung und biblischen Geschichten. Mit neun bis zwölf Jahren, als Kundschafter, darf man auf die großen Sommercamps mitgehen, was ein heiß ersehntes Highlight für jeden Royal Ranger ist. Auf einem Sommercamp übernachtet jedes Team - Mädchen und Jungs getrennt - in einem selbst aufgebauten Zelt. Jedes Team baut sich eine Kochstelle und einen überdachten Essplatz aus Baumstämmen und Sisal.
Am Vormittag gibt es ein biblisches Theaterstück, von Mitarbeitern vorgetragen. Das Mittagessen wird mit viel Zeit und Liebe am offenen Feuer gekocht. Abends gibt es am Lagerfeuer eine gemütliche Runde mit gemeinsamen Singen - die Royal Rangers nennen das Lobpreis - und einer Geschichte. Die Geschichte hat immer einen Bezug zu unserem Alltag. Wir lernen ganz praktisch, auch in Gesprächen, in kleineren Gruppen, wie ein Leben mit Jesus aussehen kann.
Bei Krankheiten, Problemen und Sorgen beten wir füreinander und erleben Gottes übernatürliches Wirken. Die Zeiten auf den Camps sind sehr wertvoll und intensiv. »Alte« Freundschaften werden vertieft und neue geschlossen. Die Gemeinschaft untereinander ist einfach genial, da man alles gemeinsam erlebt: Kochen, Spielen, Holz hacken, Chillen Wandern - Das verbindet!
Je älter man wird, desto mehr Action gibt es. Die 12- bis 15-Jährigen nennt man die Pfadfinderstufe. Bei den Pfadfindern gibt es jedes Jahr ein drei- bis viertägiges Wintercamp. Hier wird es richtig cool and cold: Im Schnee werden die Zelte aufgebaut, in einer selbst gebauten Holzhütte gibt es eine Sauna, auch ein Pool darf nicht fehlen. Im Herbst und im Frühling gibt es ein drei- bis viertägiges Haik: Mit unserem zwölf Kilo schweren Rucksack laufen wir jeden Tag rund zehn Kilometer. Im Wald übernachten wir dann in einem Biwak - das ist ein Nachtlager aus Zelten - und bei gutem Wetter unter freiem Sternenhimmel. Am Morgen wird alles wieder verstaut und weiter geht's. Unterwegs werden Vesperpausen gemacht oder mit einem Trangia (Sturmkocher) gekocht. Wenn uns das Wasser ausgeht, klingeln wir in kleinen Dörfern bei Fremden. Die Leute helfen immer sehr gerne mit Wasser aus, sogar manchmal mit Säften.
Bei den Pfadrangern (15 bis 18 Jahre) darf man schon als Mitarbeiter bei den Sommercamps mitgehen. Man lernt Verantwortung zu übernehmen und ein gutes Vorbild für das einem anvertraute Team zu sein. Als Mitarbeiter hilft man beim Aufbau, beim Kochen und ist immer für die Kinder da. (ZmS)
Lena-Christin Rogalski, Realschule Pliezhausen, Klasse 9d