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Knapp bei Kasse

Auch Jugendliche können leicht in die Schuldenfalle tappen. Doch das lässt sich leicht vermeiden

Die Eingaben und Ausgaben im Auge zu behalten, hilft beim Sparen. FOTO:DPA
Die Eingaben und Ausgaben im Auge zu behalten, hilft beim Sparen. FOTO:DPA
Die Eingaben und Ausgaben im Auge zu behalten, hilft beim Sparen. FOTO:DPA

REUTLINGEN. Gerade Ebbe im Geldbeutel? Und was ist mit dem neuen Handy und den hippen Schuhen aus dem Black-Friday-Sale? Kinder und Jugendliche wissen oft gar nicht was es bedeutet, knapp bei Kasse oder sogar überschuldet zu sein. Das kann man anhand des Schulden-Atlas sehen. 2015 waren fast sieben Millionen Menschen über 18 Jahre überschuldet; davon 1,7 Millionen Menschen unter 30 Jahren. Doch was heißt es eigentlich, Schulden zu haben?

Schulden entstehen, wenn man mehr ausgibt, als man einnimmt. Zu bemerken ist, dass eine gute Schulbildung wichtig ist für das spätere Finanzverhalten als Erwachsener.

Hauptgründe für die Schuldenfalle sind dann zum Beispiel: Arbeitslosigkeit, Krankheit, Trennung und eine schlechte Haushaltsführung (das Konsumverhalten). Typische Kostenfallen sind unkontrollierte Handyrechnungen, Dispokredite, Ratenzahlungen und Last-Minute-Angebote wie Urlaube.

Ein Einnahmen-Ausgaben-Plan hilft gegen Überschuldung. Es werden die Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt. Wenn dabei ein positives Ergebnis herauskommt, bedeutet es, dass noch Geld übrig ist. Wenn auf Dauer ein Minus da steht, sollte man aufpassen, nicht in die Schuldenfalle zu geraten. Anhand einer solchen Tabelle hat man recht einfach eine gute Kontrolle über sein Geld. Cool ist, dass es für diese nützliche Übersicht heutzutage sogar schon Apps gibt. Zu diesem Thema haben wir Michael Stadelmaier, Vorstandsmitglied der Volksbank Ermstal-Alb, interviewt.

 

ZMS: Was kann die Bank für finanzielle Bildung in Schulen tun?

Michael Stadelmaier: Wir bieten unseren Schulen im Geschäftsgebiet Schulkooperationen an. Im Rahmen dessen gestalten wir Finanzmarktplätze, bieten Bankführungen und können Unterrichtsmaterial zur Verfügung stellen.

Wohin kann man sich wenden, wenn man schon in der Schuldenfalle gelandet ist?

Stadelmaier: Der erste Weg geht natürlich über die Eltern. Gemeinsam mit dem Bankberater lassen sich immer Wege finden. Aber auch anonym könnt ihr euch unter der Nummer 0800 5035851 der SKM – Katholischer Verband für Soziale Dienste in Deutschland, der Lebensberatung für Langzeitarbeitslose (Düsseldorf), der Schuldnerhilfe Köln e.V. und des Vereins Schuldnerhilfe Essen Hilfe holen.

Wie gehen Sie mit Ihren Kindern mit diesem Thema um?

Stadelmaier: Ganz wichtig ist bei uns die Transparenz. Meinen Kindern erkläre ich das anhand von Beispielen. Wie hoch ist das Einkommen und ganz wichtig: Wie lange muss man dafür arbeiten oder sparen, um sich etwas leisten zu können? Wie viel Geld bleibt am Ende des Monats übrig, wenn alle fixen Ausgaben wie Miete, Versicherungen, Lebensmittel, Auto- und Telefon-/Handykosten bezahlt sind? So sollten Erwachsene ihre Ausgaben planen, aber auch Kinder können ihr Taschengeld mit dieser Haushaltsrechnung kalkulieren. Ein Beispiel:

Taschengeld pro Monat 50 EUR

Kino - 8 EUR

Kosmetik - 3 EUR

Weggehen -10 EUR

Klamotten -25 EUR

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Rest 4 EUR

 

Das übrige Geld solltet ihr sparen. Denn sicher habt ihr Wünsche wie zum Beispiel ein neues Handy oder eine Reise, die ihr euch dann von euren Ersparnissen kaufen könnt. (ZmS)

 

 

Victoria Barth, HAP Grieshaber Gymnasium Rommelsbach, Klasse 9a

 

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