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Kleine gegen große Hände

REUTLINGEN. Argh - argh - argh, wenn Björn Blaschke zuschlägt, kann das jeder hören. Beim Training mit den ZmSlern flogen seine Fäuste zunächst nur in die Pratzen von Vater Siggi. Pratzen sind Schlagkissen, die zum Training benutzt werden. Später aber sollten auch einige Teilnehmer erfahren, wie es sich anfühlt, Angesicht zu Angesicht mit dem Boxer im Ring zu stehen. Da gab’s rote Nasen, nass geschwitztes Haar und sogar ein paar Tropfen Blut. Diejenigen, die sich nicht trauten, kicherten am Ringrand und zückten die Handys.

ZmS beim Boxtraining mit Björn Blaschke. Foto: Fink
Foto: Andreas Fink
Foto: Andreas Fink

Seilhüpfen ist nichts für Kinder

Zunächst aber zeigte Blaschke, wie man so richtig auf Betriebstemperatur kommt: sieben Mal drei Minuten Seilhüpfen. Hört sich unspektakulär an - hat es aber in sich, wie einige Mitmacher schnell merken. Hier sind nämlich keine Froschsprünge gefragt, sondern millimeterhohes, exaktes Abheben. Für Blaschke ist das die reinste Routine: Seit über zwanzig Jahren ist er schon dabei, hatte mit zwölf Jahren seinen ersten Kampf. Nach 147 Kämpfen im Amateurbereich wurde er 2008 Profi. Zuletzt boxte er im Oktober vor 3500 Menschen in der Paul-Horn-Arena in Tübingen.

Nicht aufgeben

Um es so weit zu schaffen, kommt es laut Vater Siggi, der selbst lange geboxt hat, vor allem auf eines an: »Man muss immer weiter machen und darf auch nach einer Niederlage nicht aufgeben.« Nachdem die ZmSler sich von Blaschkes Schlagkraft und Fitness überzeugen konnten, löcherten sie ihn mit Fragen. Ob er sich schon Mal verletzt hat, wollten sie wissen. Klar sagt der 33-Jährige, und erzählt von Brüchen an der Mittelhand und dem Kiefer. Auch die Nase musste schon dran glauben. Dass man sich als Boxer das komplette Nasenbein rausoperieren lassen muss, wie ein Schüler gehört hatte, das stimmt nicht. Blaschke verrät aber, dass er sich die Nase nach seiner aktiven Zeit richten lassen will - damit er wieder schön sei.

Das Nasenbein bleibt drin

Ob er schon Mal gegen eine Frau gekämpft hat, will ein Anderer wissen. Im Ring nicht, aber gegen seine Ehefrau müsse er täglich kämpfen, sagt der Boxer und grinst seiner Ehefrau Manuela, die immer mit am Ring steht, zu. Wer Interesse hat, in den Boxsport reinzuschnuppern, kann das in der Albstraße 38 tun. Jeden Mittwochabend zeigt Benjamin Jogsch dort Grundlagen und Technik. Samstags und sonntags gibt Boxer Max Herfert dann individuelle Tipps. Kostenlos versteht sich. (hai) www.facebook.com/maxboxgym www.bjoern-blaschke.de